Reitturnier unter spezieller Beobachtung
Erfolg der Veranstaltung in Oldenburg steht und fällt mit Umsetzung des Hygienekonzepts
Oldenburg – In und um Oldenburg herum schnellen die Infektionszahlen in die Höhe. Die Debatten über den Umgang mit der Pandemie-Lage bestimmen täglich neu das gesellschaftliche Leben. Vor diesem Hintergrund wartet auf Turnierchef Dr. Kaspar Funke und seine veranstaltende Agentur Escon-Marketing beim internationalen Reitturnier um den Agravis-Cup, das von diesem Donnerstag an bis Sonntag in der großen EWEArena ausgetragen wird, die bislang wohl größte Herausforderung der Oldenburger Turniergeschichte.
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Die Sicherheit
„Es darf und soll stattfinden“, hieß es am Mittwoch vom Veranstalter. Ein strenges Hygienekonzept, umfangreiche Infektionsschutzmaßnahmen sowie „die räumlichen Voraussetzungen für die Einhaltung von Abstandsregeln machen es möglich, dass Pferdesport in Oldenburg stattfinden darf.“Zuschauer sind nur in begrenztem Umfang möglich. „Wir sind uns der besonderen Situation sehr bewusst. Alle sind sensibilisiert. Es wird alles dafür getan, dass das Traditionsturnier ordnungsgemäß über die Bühne geht“, sagt Niklas Droste, Geschäftsführer von Escon-Marketing.
Fest steht: Die Agravis-CupAusgabe 2020 wird nur in abgespeckter Form stattfinden.
Kommt nach Oldenburg: Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider, hier im vergangenen Jahr in der großen EWE-Arena auf Quantum Vis
Die Besucherzahl ist streng limitiert, die Ausstellungsfläche der angedockten Messe wurde reduziert, und die Prüfungen konzentrieren sich ausschließlich auf den Leistungssport.
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Sportliche Höhepunkte
So stehen an den vier Turniertagen eine Qualifikation zum
Louisdor-Preis für acht bis zehn Jahre alte Dressurpferde (Donnerstag 17 Uhr und Samstag 11.30 Uhr), der DressageCup, eine internationale Grand Prix-Tour (Freitag, 15.30 Uhr, Samstag 13.45 Uhr und Sonntag, 11 Uhr) und im Springsport Klassiker wie der Preis der Oldenburger Wirtschaft (Freitag 20 Uhr), das
Championat der GVO (Samstag 19.30 Uhr), der Große Preis von Oldenburg (Sonntag, 14 Uhr) sowie die Youngster-Tour für die Nachwuchs-Springpferde auf dem Programm. Das Echo der Reiterinnen und Reiter ist bei aller gebotenen Vorsicht riesengroß, bieten sich ihnen in Zeiten von Corona nur wenige Möglichkeiten, ihre Pferde in schweren Prüfungen vorzustellen.
Aus 16 Nationen kommen die Teilnehmer, das Gros aus Europa beziehungsweise mit Trainings- oder Arbeitsplatz in Europa. Südafrikas Springreiterin Alexa Stais etwa lebt bereits seit vielen Jahren in Niedersachsen, der Brasilianer Thiago Ribas da Costa hat seinen Lebensmittelpunkt in den Niederlanden.
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Diese Reiter satteln
Für die Dressur haben Großbritanniens Laura Tomlinson, Adelinde Cornelissen (Niederlande), Christoph Koschel (Hagen a.T.W.) und die Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider (Framersheim) genannt. In den internationalen Springprüfungen werden die niederländischen Championatsreiter Gerco Schröder und Jur Vrieling erwartet. In Maurice Tebbel (Emsbüren), Lokalmatador Mario Stevens (Molbergen), Ex-Europameister Marco Kutscher (Norden/Bad Essen), dem deutschen Meister Felix Haßmann (Lienen) sowie dem deutschen Meister der Jungen Reiter Hannes Ahlmann (Reher) haben weitere Cracks der Springsportszene gemeldet.
Insgesamt stehen 23 Spring- und Dressurprüfungen auf dem Sportprogramm. Schmückendes Beiwerk wie die beliebten Zuschauer-Highlights Mannschaftsdressur oder der Galaabend wurden ersatzlos gestrichen.