„Wie ein guter Kumpel“
Ein Auto wie ein guter Kumpel: Die Amazon geht mit ihrem Besitzer durch dick und dünn, ist genügsam und – bei etwas Pflege - für die Ewigkeit gemacht
Peter Bahr aus Sande liebt Dinge, die aus der Zeit gefallen sind: Sein Motorrad stammt aus den 1930er Jahren, wurde von ihm vor 25 Jahren im Originalzustand nur technisch restauriert und damals vermutlich auch zum letzten Mal geputzt. Freunde glänzenden Lacks dürften beim Anblick der aus dem USA stammenden Indian vor Schreck erschauern, Liebhaber patinierter Oldtimer vor Glückseligkeit. Ein unvergleichlicher Anblick!
Was für ein Auto passt zum Besitzer eines solchen Motorrades?
Ein dicker Amischlitten aus den 1950er Jahren? „Viel zu durstig,“winkt der Sander ab, der sich nach langer Überlegung für ein Fahrzeug aus Schweden entschied. Sein weißer Volvo Amazon stammt aus den 1960er Jahren, ist solide gebaut und dabei viel preiswerter als etwa ein Auto aus dieser Zeit, das in Deutschland hergestellt wurde. „Für mich war auch wichtig, dass man selbst an dem Fahrzeug schrauben kann und dass die Ersatzteilversorgung nicht so schwierig ist.“
Wer unter diesen Gesichtspunkten einen Oldtimer sucht, kommt an den Nachkriegsfahrzeugen von Volvo nicht vorbei. Dem rustikalen
Buckelvolvo aus den 1950er Jahren, der über 20 Jahrzehnte gebaut wurde, folgte 1957 die Amazon, die in Deutschland nie so heißen durfte, weil es ein Moped von Kreidler gleichen Namens gab.
„120“für Eingeweihte Musik in den Ohren
„120“lautete die nüchterne Werksbezeichnung, die aber heute nur noch Eingeweihte kennen. Legendär sind die Laufleistungen der Motoren, die problemlos für 300.000 Kilometer gut sind. Und das zu einer Zeit, als VW oder Mercedes Autofahrer mit einer goldenen Uhr belohnte, die die 100.000-Kilometer-Marke