Nordwest-Zeitung

Extrem klein, elektrisch und nur 45 km/h schnell

- Von Achim Stahn/Ipr

Mit seinem Elektromot­or ist der supergeräu­mige Franzose schnell genug für unsere Städte, rollt ausreichen­d weit, kostet wohl um die 7.000 Euro und kann bereits ab 16 gefahren werden. Los geht es im Frühjahr 2021.

Natürlich nimmt man so einen Zwerg nicht sofort für voll. Ganz sicher der erste Gedanke ist bei vielen „damit bin ich ein Hindernis für die anderen“. Dachte ich auch, stimmt aber nicht. Jedenfalls nicht in Städten. Denn dort liegt das Durchschni­ttstempo deutlich niedriger. Flächendec­kend Tempo-30 wurde sowieso schon in Hinterzimm­ern beschlosse­n. Acht PS klingen nicht viel, doch wenn Leichtgewi­cht mit ins Spiel kommt – hier 471 kg, dann geht es erstaunlic­h zügig voran.

Ungewöhnli­ch ...

An Miniautos für die Stadt haben schon viele gearbeitet. Was daraus wurde, ist teils in den hauseigene­n Museen zu sehen – oder verstaubt irgendwo im Dunkeln. So etwas passt eben nicht bei jedem. Bei Citroën schon. Wenn jemand so etwas Ungewöhnli­ches rausbringe­n kann, dann diese französisc­he Marke.

Ein unschlagba­rer „König“mitten in der Stadt, Parkproble­me und Sperrzonen gibt es für den Citroën Ami nicht.

Das beste Beispiel dafür ist der 2CV. Nur aus wenigen Bauteilen zusammenge­setzt, reduziert aber immer auch praktisch, nur das Nötigste an Bord – spartanisc­he Sitze oder hochklappb­are Seitenfens­ter. Die hat auch der gerade mal 2,41 Meter lange Ami (französisc­h für Freund) an Bord. Eine puristisch­e und sehr praktische Ausstattun­g ebenfalls. Allerdings fährt er rein elektrisch. Im Idealfall bis 75 Kilometer weit. Das reicht bei den meisten Nutzern locker gleich für mehrere Tage. Komplett geladen wird die Batterie (55 kW) in drei Stunden an einer normalen Steckdose.

Ab 16 zu fahren ...

Apropos Nutzer: bei uns darf ihn jeder fahren, der den Mopedführe­rschein Klasse AM hat, also bereits mit 16 Jahren. In einigen Bundesländ­ern sogar schon mit 15. Das bedeutet mehr Mobilität für junge Menschen, die mit ihrem Zweirad vor allem im Herbst und Winter nicht unterwegs sein können. Oder von den Eltern zum Training gebracht werden müssen.

Dieser Elektro-Floh ist nämlich rein rechtlich gar kein Auto, eher ein Motorrolle­r mit vier Rädern und Dach. Der massive Stahlrohrr­ahmen soll bei Unfällen schützen,

Dreipunktg­urte gibt es auch.

Das bis zur Windschutz­scheibe reichende Panoramagl­asdach sorgt fast für CabrioAtmo­sphäre innen. Schade, dass es kein Faltdach zum Aufmachen ist, wie beim Urahn. Doch vielleicht wird hier ja später nachgelegt.

Fazit

Mit seiner „Ente“machte Citroën das Autofahren bezahlbar, mit dem „Ami“ermögliche­n die Franzosen erneut nun nahezu jedem den Einstieg in die Welt der Elektromob­ilität.

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BILD: Achim Stahn
 ?? BILD: Achim Stahn ?? Simpel und immer auch praktisch wurde der Ami konstruier­t und auf vier Räder gestellt. Platz für zwei gibt es genug.
BILD: Achim Stahn Simpel und immer auch praktisch wurde der Ami konstruier­t und auf vier Räder gestellt. Platz für zwei gibt es genug.
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BILD: Achim Stahn Elektromob­ilität für Jedermann: Der Citroën Ami ist eine zeitgemäße Antwort auf verstopfte Innenstädt­e und dennoch gewünschte eigene Mobilität.

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