OB-Wahl: CDU schickt Gathmann ins Rennen
Ex-NWZ-Geschäftsführer Ulrich Gathmann tritt als Parteiloser für CDU an
Oldenburg/mtn – Ulrich Gathmann will nächster Oldenburger Oberbürgermeister werden. Der parteilose 61-Jährige wurde am Mittwochabend vom CDU-Kreisvorstand einstimmig als Kandidat ausgerufen. Das letzte Wort hat ein Parteitag im kommenden Frühjahr. Der Medien-Manager war unter anderem mehr als 17 Jahre lang Geschäftsführer der Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft. Er sieht vor allem in den Bereichen Verkehr, Digitalisierung, Bauen und Innenstadtentwicklung Bedarf für ein höheres Tempo.
Oldenburg – Mehr Tempo und einen Plan – das wünscht sich Ulrich Gathmann für die Stadt. „Oldenburg verdient, dass man Gas gibt.“Seit knapp 20 Jahren lebt der gebürtige Hamburger hier. Und im Herbst 2021 will der DiplomKaufmann ihr Oberbürgermeister werden. Als parteiloser Kandidat tritt er für die CDU an.
„Ich denke, dass vieles schneller geht“, sagt der 61Jährige. So etwa die Umsetzung eines Verkehrsleitplans. „Jürgen Krogmann ist seit 2014 im Amt, 2019 hat er einen solchen Plan angekündigt, passiert ist immer noch nichts.“Unter Dietmar Schütz (SPD) und Gerd Schwandner (parteilos) habe sich Oldenburg sehr dynamisch entwickelt, hat er Lob für dessen Amtsvorgänger übrig. „Beide haben viele Impulse gesetzt. Dann hat der Schwung deutlich nachgelassen.“
Für ihn ist das Verkehrsthema ein ganz zentrales („Da muss Geld fließen“) – neben der Innenstadt („Auch den Vermietern muss klar werden, wie ernst die Lage ist“), der Digitalisierung vor allem im Bereich der Schulen („Die Schulen hängen immer noch hinterher“), dem Bauen („Lieber eine qualitative Verdichtung als eine Zersiedlung des Umlandes“). „Das eine Thema habe ich nicht. Aber es gibt ein Thema: Dass in Oldenburg zu wenig passiert.“
Wie genau er das verändern will, will er sich in den kommenden Monaten erarbeiten. Seine Hypothesen und Ideen will er „in Gesprächen mit Politikern, Unternehmern und normalen Menschen“abgleichen. Dass er keine Erfahrung in der Kommunalpolitik und keine vertieften Kenntnisse der Kommunalverfassung hat, räumt er ein. Bisher: „Ich bin bereit zu lernen. Das habe ich immer getan: Bevor ich zur
NWZ kam, hatte ich auch keine Ahnung, wie man Zeitung macht. Und bevor ich zum Radio kam, auch davon nicht.“Und doch hat er beides nach eigener Einschätzung recht erfolgreich gemacht. Bis Mitte 2019 war Gathmann Geschäftsführer der NordwestZeitung Verlagsgesellschaft. Zuvor hatte er als Manager unter anderem bei Bertelsmann, RTL und Vox gearbeitet. Zuletzt war er als Projektmanager für ein Unternehmen in Leipzig tätig.
Es habe nicht lange gedauert, betont CDU-Kreisvorsitzender Christoph Baak, dass man einen gemeinsamen Nenner gefunden habe. Eine Notlösung sieht er in Gathmann nicht, auch wenn er ursprünglich eine Frau präsentieren wollte, und das auch schon 2019. „Wir sind überzeugt, dass Ulrich Gathmann eine richtig gute Wahl ist.“
Der 61-Jährige, geschieden und in einer Beziehung mit einer Oldenburger Anwältin, will auf die anderen Parteien zugehen. „Ich sehe da durchaus Schnittmengen.“Vor allem zu den Grünen, nicht aber zu deren einschränkendem und erzieherischem Ansatz. „Ich bin mehr für Angebote.“