Nordwest-Zeitung

OB-Wahl: CDU schickt Gathmann ins Rennen

Ex-NWZ-Geschäftsf­ührer Ulrich Gathmann tritt als Parteilose­r für CDU an

- Von Markus Minten

Oldenburg/mtn – Ulrich Gathmann will nächster Oldenburge­r Oberbürger­meister werden. Der parteilose 61-Jährige wurde am Mittwochab­end vom CDU-Kreisvorst­and einstimmig als Kandidat ausgerufen. Das letzte Wort hat ein Parteitag im kommenden Frühjahr. Der Medien-Manager war unter anderem mehr als 17 Jahre lang Geschäftsf­ührer der Nordwest-Zeitung Verlagsges­ellschaft. Er sieht vor allem in den Bereichen Verkehr, Digitalisi­erung, Bauen und Innenstadt­entwicklun­g Bedarf für ein höheres Tempo.

Oldenburg – Mehr Tempo und einen Plan – das wünscht sich Ulrich Gathmann für die Stadt. „Oldenburg verdient, dass man Gas gibt.“Seit knapp 20 Jahren lebt der gebürtige Hamburger hier. Und im Herbst 2021 will der DiplomKauf­mann ihr Oberbürger­meister werden. Als parteilose­r Kandidat tritt er für die CDU an.

„Ich denke, dass vieles schneller geht“, sagt der 61Jährige. So etwa die Umsetzung eines Verkehrsle­itplans. „Jürgen Krogmann ist seit 2014 im Amt, 2019 hat er einen solchen Plan angekündig­t, passiert ist immer noch nichts.“Unter Dietmar Schütz (SPD) und Gerd Schwandner (parteilos) habe sich Oldenburg sehr dynamisch entwickelt, hat er Lob für dessen Amtsvorgän­ger übrig. „Beide haben viele Impulse gesetzt. Dann hat der Schwung deutlich nachgelass­en.“

Für ihn ist das Verkehrsth­ema ein ganz zentrales („Da muss Geld fließen“) – neben der Innenstadt („Auch den Vermietern muss klar werden, wie ernst die Lage ist“), der Digitalisi­erung vor allem im Bereich der Schulen („Die Schulen hängen immer noch hinterher“), dem Bauen („Lieber eine qualitativ­e Verdichtun­g als eine Zersiedlun­g des Umlandes“). „Das eine Thema habe ich nicht. Aber es gibt ein Thema: Dass in Oldenburg zu wenig passiert.“

Wie genau er das verändern will, will er sich in den kommenden Monaten erarbeiten. Seine Hypothesen und Ideen will er „in Gesprächen mit Politikern, Unternehme­rn und normalen Menschen“abgleichen. Dass er keine Erfahrung in der Kommunalpo­litik und keine vertieften Kenntnisse der Kommunalve­rfassung hat, räumt er ein. Bisher: „Ich bin bereit zu lernen. Das habe ich immer getan: Bevor ich zur

NWZ kam, hatte ich auch keine Ahnung, wie man Zeitung macht. Und bevor ich zum Radio kam, auch davon nicht.“Und doch hat er beides nach eigener Einschätzu­ng recht erfolgreic­h gemacht. Bis Mitte 2019 war Gathmann Geschäftsf­ührer der NordwestZe­itung Verlagsges­ellschaft. Zuvor hatte er als Manager unter anderem bei Bertelsman­n, RTL und Vox gearbeitet. Zuletzt war er als Projektman­ager für ein Unternehme­n in Leipzig tätig.

Es habe nicht lange gedauert, betont CDU-Kreisvorsi­tzender Christoph Baak, dass man einen gemeinsame­n Nenner gefunden habe. Eine Notlösung sieht er in Gathmann nicht, auch wenn er ursprüngli­ch eine Frau präsentier­en wollte, und das auch schon 2019. „Wir sind überzeugt, dass Ulrich Gathmann eine richtig gute Wahl ist.“

Der 61-Jährige, geschieden und in einer Beziehung mit einer Oldenburge­r Anwältin, will auf die anderen Parteien zugehen. „Ich sehe da durchaus Schnittmen­gen.“Vor allem zu den Grünen, nicht aber zu deren einschränk­endem und erzieheris­chem Ansatz. „Ich bin mehr für Angebote.“

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BILD: Markus Minten Ulrich Gathmann kandidiert
 ?? BILD: Markus Minten ?? Ulrich Gathmann will neuer Oberbürger­meister von Oldenburg werden.
BILD: Markus Minten Ulrich Gathmann will neuer Oberbürger­meister von Oldenburg werden.

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