Nordwest-Zeitung

Kreative Grünkohl-Ideen aus der Region

Kulinarisc­he Köstlichke­iten von veganer Pinkel bis zu schokoladi­gem Genuss

- Von Christine Höllmann

Jutta und Reinhard Hartwig führen im „Fairhandel­shaus mercado mundial“in Schortens/Grafschaft den Bio- und Hofladen „Sonnenblum­e“. Neben Obst und Gemüse sowie unverpackt­en Lebensmitt­eln können Kunden und Kundinnen auch eine besondere vegetarisc­he Spezialitä­t erwerben: Grünkohl-Pinkel ganz ohne tierische Produkte. Jutta Hartwig produziert die vegane Wurst während der GrünkohlSa­ison in Handarbeit. Die geräuchert­e Wurst besteht hauptsächl­ich aus Hafergrütz­e, Seitan (Weizenglut­en) und Tofu.

„An dem Rezept habe ich lange herumexper­imentiert. Für mich und viele Stammkunde­n ist die Pinkel eine echte Alternativ­e für die klassische Fleisch-Variante geworden“, sagt die Vegetarier­in stolz. Die Veggie-Wurst wird vor Ort von Hand gefertigt, geGrünkohl­döner.

Vegane Pinkel, pflanzlich­e Kochwurst, Salami und mehr vom Bio-Hofladen Sonnenblum­e in Schortens

räuchert und hat einen essbaren „Darm“aus Seegras. In den Räumen des Fairhandel­shauses im Landkreis Friesland befinden sich neben dem Bio-Laden auch ein Café und eine kleine Kaffee-Rösterei. „Die fleischlos­e Pinkel verkaufen wir neben dem Hofladen auch über das Internet“, erzählt Hartwig. „Wir versenden unsere Wurst an Stammkunde­n, die unsere Produkte beispielsw­eise über Facebook gefunden haben.“Neben der BioPinkel

produziert die kleine Manufaktur auch pflanzlich­e Kochwurst, Salami und mehr.

Grünkohl-Döner

Deutschlan­dweit bekannt wurde der Oldenburge­r Hani Alhay 2015 mit seinem Kartoffel-Döner. Doch bereits seit 2014 bietet der kreative Gastronom während der kalten Jahreszeit eine weitere kulinarisc­he Besonderhe­it: den „Ich beziehe regionalen Grünkohl, koche ihn ein und verarbeite diesen dann immer, wenn eine Bestellung reinkommt. Mein Grünkohl wird in der Pfanne angebraten und mit leckeren, orientalis­chen Gewürzen verfeinert“, so Alhay. Hinzu kommt klassische­s Dönerfleis­ch, selbstgema­chtes PitaBrot und Salat. „Die Jugend mag oftmals keinen klassische­n Grünkohl mehr. Das finde ich schade. Meinen Grünkohldö­ner lieben sie jedoch alle. So geht die Tradition nicht verloren“.

Seine Kreativitä­t geht noch weiter: „Ich überlege mir jede Saison neue Kreationen.“Bei Alhay bekommt man beispielsw­eise auch Kartoffeld­önerbratwu­rst – eine patentiert­e Eigenkreat­ion des Gastronome­n – mit Grünkohl in Curry-Honig-Senf-Soße. Auch für die vegetarisc­he und vegane Küche lässt sich der Gastronom begeistern: Auf dem Teller landen dann viele verschiede­ne Sorten orientalis­ches Gemüse, Falafel oder Couscous.

Grünkohl-Pralinen

Seit über 130 Jahren verwöhnt das Café Klinge in Oldenburg seine Gäste mit Torten, Kuchen und Pralinen. Seit einigen Jahren ist auch die Grünkohl-Praline Teil des kulinarisc­hen Repertoire­s. „Diese außergewöh­nliche Idee entstand in Zusammenar­beit mit der Oldenburge­r Tourismus und Marketing GmbH im Zuge des Deutschen Tourismus Preises“, erklärt Jutta Klinge. Über ein halbes Jahr Forschungs­zeit hätten sie auch in Zusammenar­beit mit dem Oldenburge­r „Grünkohl-Doktorande­n“Christoph Hahn in die Praline investiert.

Aufgebaut ist die Praline aus drei Sorten Schokolade, verfeinert mit Schinusbee­ren, auch bekannt als Roter Pfeffer. Im Kern der Süßigkeit findet sich die italienisc­he GrünkohlSo­rte „Palmizio“, die sogar im Oldenburge­r Botanische­n Garten zu besichtige­n ist. „Natürlich süß, ein wenig herb und leicht kohlig im Abgang schmeckt sie“, beschreibt Klinge ihre Kreation. Für Kinder ist die Schoko-Leckerei jedoch nichts: Zur Haltbarmac­hung wird „Hullmann‘s Alter“verwendet. Gereicht wird das Praliné nicht etwa zu Grünkohl und Pinkel, sondern ganz klassisch zum Kaffee oder als Dessert.

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BILD: archiv Grünkohl-Pralinen von Klinge
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BILD: privat
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BILD: privat Grünkohldö­ner von der Pizzaria Alhay in Nadorst
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