Tiere gehörten zum Alltag
Bloherfelde/Haarentor – Viele Tiere lebten früher in der Natur oder wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gehalten. Karl-Heinz Bonk schreibt:
„Eine vielfältige Tierwelt gehörte zu unserem Alltag. Eine Katze war uns eines Tages zugelaufen. So manches Mal schliefen wir mit der Wärme ihres Felles ein oder benutzten sie zum Abreagieren, wenn es mal Ärger gab. Unsere Katze war eine fleißige Mäusejägerin, die ihren Fang stets draußen vor der Haustür ablegte. Dann durften wir Kinder die toten Mäuse draußen beerdigen. Hinter Mutters Blumenbeet bekam jede Maus ein Grab, auf das wir ein Blümchen pflanzten, solange es draußen noch blühte.
Meine Mutter liebte ihre blühenden Pflanzen im Haus auf der schmalen Fensterbank. Sie hatte sie gekauft. Wenn sie konnte, knipste sie sich ,Ableger’, die sie einpflanzte und sich so ihre Blütenpracht heranzüchtete.
Draußen rund um unser Haus gab es immer viel zu sehen. Die Spatzen und Drosseln gehörten zu unserem Alltag dazu. Wir Kinder wussten, wo die Vögel in den Hecken ihre Nester hatten. Aber unsere Mutter achtete darauf, dass wir versehentlich kein Gelege vernichteten. Ein Rotkehlchen war ihr ganz besonderer Liebling. In der Frühlingszeit erlebten wir stets etwas Neues, über Nacht waren die kleinen Küken geschlüpft, die nun zu unseren Glückstieren wurden. Und wenn der eine Hahn einmal eine der hübschen Federn verlor, war das unser Indianerschmuck. Wir lebten zufrieden mit den Tieren und Pflanzen.“