Nordwest-Zeitung

Das zählt im Bremer Spiel

Was Zahlen über Taktik von Werder im Herbst 2020 verraten

- Von Hauke Richters Und Eric Dobias

Frankfurt/Bremen – Nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt hat Fußball-Bundesligi­st Werder Bremen aus den bisherigen sechs Saisonspie­len neun Punkte geholt. Das macht einen Schnitt von 1,5 Zählern pro Partie. Rechnet man das auf die gesamte Saison um, hätten die Bremer nach 34 Spielen beeindruck­ende 51 Punkte auf dem Konto – damit wäre das Team von Trainer Florian Kohfeldt ein Europapoka­l-Kandidat. Ein Blick in die Statistike­n zeigt, mit welchen Eigenschaf­ten Werder sich diesen Schnitt erarbeitet: Das kreative Spiel ist in diesen Wochen nicht die Sache der Bremer, vielmehr steht das Laufen und Kämpfen im Vordergrun­d.

34

Prozent Ballbesitz hatte Werder in Frankfurt – das ist ausgesprod­iglich chen wenig. Trotzdem reichte das für einen Punktgewin­n.

78,1

Prozent aller Pässe, die die Bremer in dieser Saison spielen, kommen bei einem Mitspieler an. Das ist der zweitschle­chteste Wert aller 18 Mannschaft­en. Auf einen geringeren Wert kommt nur noch der FC Augsburg (77,1 Prozent). Spitzenrei­ter in dieser Kategorie ist Borussia Dortmund. 88,8 Prozent der von BVB-Profis gespielten Pässe erreichen einen Mitspieler.

820

Kilometer sind die Werder-Profis in dieser Saison schon gelaufen – das ist verhältnis­mäßig viel. Nur fünf Mannschaft­en haben mehr auf dem Tachometer stehen. Spitzenrei­ter ist hier der FC Augsburg (849 km).

144

Kopfballdu­elle haben Bremer Spieler bislang gewonnen. Ledrei Mannschaft­en – darunter die Frankfurte­r Kopfballkö­nige (151) – waren besser.

71

Fouls begingen Bremer Spieler bislang. In der entspreche­nden Tabelle belegt Werder damit einen Rang, den sich das Team auch im echten Tableau wünschen würde – nämlich den vierten. Zur Erklärung: Vorne steht in dieser Wertung das Team, das am häufigsten hinlangt, nicht das, das am fairsten spielt. Das verdeutlic­ht, dass bei Werder derzeit eben weniger spielerisc­he, sondern kämpferisc­he Elemente im Vordergrun­d stehen.

1,3

Tore hat Bremen bislang im Schnitt erzielt. Das wären am Saisonende 45 Treffer (gerundet). Zum Vergleich: In der katastroph­al verlaufene­n Saison 2019/20 hatte Werder nach 34 Spieltagen nur unwesentli­ch weniger Tore (42) verbucht.

 ?? BILD: Imago ?? Typisch Werder: Ömer Toprak (2. von links) gewinnt ein Kopfballdu­ell gegen den Frankfurte­r Andre Silva. Topraks Bremer Teamkolleg­en Christian Groß (links) und Niklas Moisander (rechts) schauen zu.
BILD: Imago Typisch Werder: Ömer Toprak (2. von links) gewinnt ein Kopfballdu­ell gegen den Frankfurte­r Andre Silva. Topraks Bremer Teamkolleg­en Christian Groß (links) und Niklas Moisander (rechts) schauen zu.
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