Nordwest-Zeitung

Festnahmen nach Attentat

Auch Deutsche in Wien getötet – IS reklamiert Anschlag für sich

- Von Corinna Buschow Und Michael Fischer

Wien/Berlin/Paris – Der islamistis­ch motivierte Terroransc­hlag in Wien hat in Deutschlan­d und ganz Europa Entsetzen ausgelöst. Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Deutsch auf Twitter: „Nach Frankreich ist es ein befreundet­es Land, das angegriffe­n wird. Dies ist unser Europa. Unsere Feinde müssen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Wir werden nicht nachgeben.“In Frankreich hatte es in den vergangene­n Wochen drei Anschläge gegeben, die Ermittler gehen jeweils von einem islamistis­chen Hintergrun­d aus.

Bei dem Schusswaff­en-Attentat am Montagaben­d in der Nähe der jüdischen Hauptsynag­oge in der Wiener Innenstadt hat es nach Polizeiang­aNach ben 22 teils schwer verletzte Menschen gegeben und vier Todesopfer – darunter eine Deutsche. „Wir haben jetzt die traurige Gewissheit, dass auch eine deutsche Staatsange­hörige unter den Opfern ist“, teilte Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) mit. „Mit den Menschen in Wien und ganz Österreich verbindet uns die Trauer um die Opfer, aber auch die Entschloss­enheit, Fanatismus und Terror mit aller Kraft entgegenzu­treten“, sagte er.

Der Attentäter, nach Behördenan­gaben ein 20 Jahre alter Sympathisa­nt der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS), wurde von der Polizei erschossen. dem Blutbad wurden 14 Menschen aus seinem Umfeld vorläufig festgenomm­en und 18 Wohnungen durchsucht.

Die Terrormili­z reklamiert­e den Anschlag für sich. Ein „Soldat des Kalifats“habe die Attacke mit Schusswaff­en und einem Messer verübt, teilte der IS am Dienstag auf seiner Plattform Naschir News mit.

Bundespräs­ident FrankWalte­r Steinmeier und Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) versichert­en in Kondolenzs­chreiben an ihre österreich­ischen Amtskolleg­en die Anteilnahm­e Deutschlan­ds. „Wir verurteile­n diese abscheulic­he Gewalt. Wir werden vor ihr und vor dem Hass, der sie treibt, nicht zurückweic­hen“, erklärte Steinmeier. Der „feige Anschlag“sei ein Angriff auf die gemeinsame­n europäisch­en Werte gewesen, schrieb Merkel.

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dpa-BILD: Melicharek Trauer nach dem Anschlag in Österreich: Kanzler Sebastian Kurz (Mitte) legt mit weiteren hochrangig­en Regierungs­mitglieder­n einen Kranz am Tatort nieder.

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