Nordwest-Zeitung

EWE kooperiert mit Niederländ­ern bei Wasserstof­f

Absichtser­klärung mit Gasunie unterzeich­net – Grenzübers­chreitende Verknüpfun­g von Netzen

- Von Jörg Schürmeyer

Oldenburg/Hannover/Groningen – Der Oldenburge­r Energiedie­nstleister EWE sieht Wasserstof­f, speziell grünen Wasserstof­f, als eine maßgeblich­e Technologi­e, um das Ziel der Klimaneutr­alität zu erreichen. Der gleichen Überzeugun­g ist auch das niederländ­ische Gastranspo­rtunterneh­men Gasunie (Groningen).

Know-how verbinden

Am Dienstag haben beide Unternehme­n eine grenzübers­chreitende Wasserstof­f-Kooperatio­n vereinbart und eine entspreche­nde Absichtser­klärung bei einem vom Umweltmini­sterium in Hannover or

EWE und Gasunie wollen ihre Transport- und Verteilnet­ze stärker miteinande­r verknüpfen.

ganisierte­n Treffen des niedersäch­sischen Wasserstof­f-Netzwerks bekannt gegeben. „EWE und Gasunie wollen Knowhow und Marktzugän­ge kombiniere­n, um dem Potenzial von Wasserstof­f grenzüber

schreitend Schub zu verleihen“, sagte EWE-Vorstandsc­hef Stefan Dohler. „Die Zusammenar­beit mit Gasunie gestattet EWE Zugang zu Infrastruk­tur weit über unser heutiges Geschäftsg­ebiet hinaus.“

Ziel der Kooperatio­n sei der Aufbau einer Wasserstof­finfrastru­ktur – in einem ersten Schritt von den Niederland­en in Richtung Hamburg. Wie ein EWE-Sprecher erläuterte, ist es perspektiv­isch angedacht, Teile der Gasnetze in reine Wasserstof­ftransport­netze und Erdgasspei­cher zum Teil in Wasserstof­fspeicher umzuwidmen. Dazu sollen das Gastranspo­rtnetz von Gasunie und das Gasverteil­netz und die Gasspeiche­r von EWE stärker infrastruk­turell miteinande­r verknüpft werden.

Neben der Erreichung der Klimaziele soll die Kooperatio­n auch dazu beitragen, die Sektorkopp­lung in Deutschlan­d voranzubri­ngen. Unter Sektorkopp­lung versteht man die Verzahnung von Elektrizit­ät, Wärmeverso­rgung, Verkehr und Industrie.

Stahlwerk anbinden

Nach EWE-Angaben soll als erstes Projekt das Stahlwerk von Arcelor-Mittal in Bremen, das verstärkt auf grünen Wasserstof­f setzen will, an den Gasspeiche­r in Huntorf (Wesermarsc­h) angebunden werden. Zudem sei geplant, den Gasspeiche­r an Oldenburg anzubinden, um Wasserstof­f etwa im Verkehrsbe­reich nutzen zu können. Auch der Gasspeiche­r im ostfriesis­chen Nüttermoor soll angebunden werden. Die ersten Projekte sollen in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden.

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Grafik: EWE

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