EWE kooperiert mit Niederländern bei Wasserstoff
Absichtserklärung mit Gasunie unterzeichnet – Grenzüberschreitende Verknüpfung von Netzen
Oldenburg/Hannover/Groningen – Der Oldenburger Energiedienstleister EWE sieht Wasserstoff, speziell grünen Wasserstoff, als eine maßgebliche Technologie, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Der gleichen Überzeugung ist auch das niederländische Gastransportunternehmen Gasunie (Groningen).
Know-how verbinden
Am Dienstag haben beide Unternehmen eine grenzüberschreitende Wasserstoff-Kooperation vereinbart und eine entsprechende Absichtserklärung bei einem vom Umweltministerium in Hannover or
EWE und Gasunie wollen ihre Transport- und Verteilnetze stärker miteinander verknüpfen.
ganisierten Treffen des niedersächsischen Wasserstoff-Netzwerks bekannt gegeben. „EWE und Gasunie wollen Knowhow und Marktzugänge kombinieren, um dem Potenzial von Wasserstoff grenzüber
schreitend Schub zu verleihen“, sagte EWE-Vorstandschef Stefan Dohler. „Die Zusammenarbeit mit Gasunie gestattet EWE Zugang zu Infrastruktur weit über unser heutiges Geschäftsgebiet hinaus.“
Ziel der Kooperation sei der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur – in einem ersten Schritt von den Niederlanden in Richtung Hamburg. Wie ein EWE-Sprecher erläuterte, ist es perspektivisch angedacht, Teile der Gasnetze in reine Wasserstofftransportnetze und Erdgasspeicher zum Teil in Wasserstoffspeicher umzuwidmen. Dazu sollen das Gastransportnetz von Gasunie und das Gasverteilnetz und die Gasspeicher von EWE stärker infrastrukturell miteinander verknüpft werden.
Neben der Erreichung der Klimaziele soll die Kooperation auch dazu beitragen, die Sektorkopplung in Deutschland voranzubringen. Unter Sektorkopplung versteht man die Verzahnung von Elektrizität, Wärmeversorgung, Verkehr und Industrie.
Stahlwerk anbinden
Nach EWE-Angaben soll als erstes Projekt das Stahlwerk von Arcelor-Mittal in Bremen, das verstärkt auf grünen Wasserstoff setzen will, an den Gasspeicher in Huntorf (Wesermarsch) angebunden werden. Zudem sei geplant, den Gasspeicher an Oldenburg anzubinden, um Wasserstoff etwa im Verkehrsbereich nutzen zu können. Auch der Gasspeicher im ostfriesischen Nüttermoor soll angebunden werden. Die ersten Projekte sollen in den kommenden vier Jahren umgesetzt werden.