Vorgeschichte sorgt für Brisanz im Pokal
Warum der VfL Oldenburg in Buchholz gastiert – und kein Heimrecht hat
Oldenburg – Eigentlich hätte der VfL Oldenburg an diesem Mittwochabend ein Heimspiel im DHB-Pokal gehabt. Das hatte die Auslosung ergeben, die am 18. September in der Halbzeitpause des Bundesligaspiels des VfL gegen die HSG Bensheim-Auerbach in der kleinen EWE-Arena stattgefunden und die den Oldenburgerinnen eine Partie in eigener Halle gegen die HL Buchholz-Rosengarten beschert hatte. An diesem Mittwoch (20 Uhr) treten die VfL-Frauen aber auswärts unweit von Hamburg an – und das hat ausnahmsweise nichts mit der Corona-Pandemie zu tun.
Terminprobleme
Vielmehr waren es Terminprobleme, die Hallenbelegung in der kleinen Arena und die Sturheit des Gegners, die dazu beitrugen, dass das Heimrecht „erzwungenermaßen“, wie der VfL damals mitteilte, getauscht werden musste. Als Spieltermine für die erste Pokalrunde sind im Rahmenterminplan der Handball Bundesliga Frauen (HBF) der 4. November oder das kommende Wochenende (7./8. November) vorgesehen. Weil an allen drei Tagen die kleine EWE-Arena belegt war, schlug der VfL dem Gegner den 28. Oktober als Spieltag vor – dieser wurde von der HBF als offizieller Ersatz-Spieltag für den Bundesligabetrieb vorgegeben.
„Wir können nur an den angegebenen Pokalterminen, nicht am 28. Oktober“, war die kurze Antwort der HandballLuchse. „Das hat schon etwas“, kommentierte Peter Görgen, langjähriger Geschäftsführer der VfL Oldenburg GmbH, das Vorgehen des Gegners.
So also müssen die VfLFrauen auswärts versuchen, nach drei Niederlagen in Serien in der Liga zurück in die Erfolgsspur zu finden. Vor etwa drei Wochen trafen beide Mannschaften bereits in der Liga aufeinander, beim 25:21 feierte der VfL seinen dritten Sieg der Saison, bei dem er auch heute noch steht.
„Wird ein harter Fight“
„Wie schon im Punktspiel können wir uns wieder auf einen harten Fight gefasst machen“, erwartet VfL-Trainer Niels Bötel eine kampfbetonte Partie, obwohl die Gastgeberinnen zuletzt fünfmal in Serie verloren haben. „Sie spielen eine variable Abwehr im 6:0- oder 5:1-System und das auch sehr aggressiv. Das haben wir im Spiel vor drei Wochen schon gemerkt und uns etwas schwergetan“, sagt Bötel.
Dass bei den HandballLuchsen nach insgesamt nur einem Sieg und sieben Niederlagen in der Liga schon jetzt jede Menge Druck drauf ist, zeigen auch die Aussagen von Trainer Dubravko Prelcec. „Nach der desolaten Leistung meiner Mannschaft am Samstag gegen den SV HalleNeustadt und der verdienten 18:20-Niederlage hat mein Team jetzt die Gelegenheit zu zeigen, dass sie nach der herben Enttäuschung Charakter und Siegeswillen zeigt. Ich möchte eine andere Körpersprache sehen und die Mädels müssen als Einheit auftreten, in der jede für die andere da ist“, erwartet der Coach eine deutliche Steigerung vor allem in Sachen Einsatzbereitschaft. Auch das spricht dafür, dass dem VfL ein hitziges Pokalduell bevorsteht, obwohl in der Nordheidehalle coronabedingt keine Zuschauer zugelassen sind.