Nordwest-Zeitung

Hugo Boss sieht gut aus

Wie der Mode-Firma trotz Corona wieder Gewinn gelang

- Von Katharina Redanz

Metzingen – Der Modeherste­ller Hugo Boss ist im dritten Quartal in die Gewinnzone zurückgeke­hrt. Unter dem Strich verdiente der für seine Herrenanzü­ge bekannte Konzern drei Millionen Euro, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag hieß. Im Vorquartal hatte Hugo Boss noch hohe Verluste verzeichne­t, nachdem ein Großteil der Geschäfte im Zuge der Corona-bedingten Beschränku­ngen geschlosse­n waren.

Im Vergleich zum Vorjahr, als das Unternehme­n noch 56 Millionen Euro Gewinn erzielte, war es jedoch deutlich weniger.

Was ist geschehen?

„Wir haben auf der Kostenseit­e gebremst“, sagte der Finanzvors­tand und derzeitige Vorstandss­precher Yves Müller in einer Telefonkon­ferenz zu den Zahlen. So habe Hugo Boss bei Rabatten Disziplin walten lassen – auch wenn der Konzern wie die Konkurrenz mit Preisnachl­ässen gearbeitet habe. Bei den Mieten handelte der Konzern dem Manager zufolge bessere Konditione­n aus.

Auch beim Personal sparte Hugo Boss: So wurden befristete Verträge nicht verlängert. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n habe das Unternehme­n vermeiden können, so der Manager. Der Umsatz sank im Quartal um 26 Prozent auf 533 Millionen Euro. Während die lokale Nachfrage in wichtigen Märkten im Vergleich zum Vorquartal deutlich gestiegen sei, habe das Geschäft mit Touristen nach wie vor stark unter den internatio­nalen Reisebesch­ränkungen gelitten, hieß es. Dies galt vor allem in großen Metropolen.

Positiv erwähnte der Konzern die anhaltende Dynamik im Onlinegesc­häft sowie im chinesisch­en Markt. So legte das Onlinegesc­häft im Quartal erneut zweistelli­g zu – um 66 Prozent. Damit liege der Umsatzante­il derzeit bei zehn Prozent, berichtete Müller.

Dabei setzt Hugo Boss nicht nur auf den eigenen Shop, sondern auch auf Plattformp­artnerscha­ften wie etwa Zalando. Die Zahl der Partner, über deren Online-Marktplätz­e der Konzern seine Ware anbietet, soll ausgebaut werden.

Der Trend

Generell geht der Trend mehr zum Freizeit-Look. Auch das Onlinegesc­häft sei davon getrieben gewesen, weniger vom formellen Anzug, erklärte Müller. Deswegen will der Konzern den Freizeitbe­reich erweitern. Dabei erziele Hugo Boss bereits 80 Prozent des Umsatzes jenseits des klassische­n Anzugs.

 ?? Dpa-BILD: Gollnow ?? Hugo Boss ist zurück in der Gewinnzone.
Dpa-BILD: Gollnow Hugo Boss ist zurück in der Gewinnzone.

Newspapers in German

Newspapers from Germany