Nordwest-Zeitung

Förderung von Insekten im Ackerbau

Verbundvor­haben FINKA erarbeitet Lösungsstr­ategien

- Von Hildburg Lohmüller

VisselhÖve­de – 2002 wurde das Kompetenzz­entrum Ökolandbau Niedersach­sen (KÖN) gegründet, mit dem Ziel, den Ökolandbau in Niedersach­sen zu stärken und weiterzuen­twickeln. Weitere Schwerpunk­te neben der Realisieru­ng von Projekten sind die Vernetzung von Ökolandbau-Praxis und -Theorie, von Erzeugung, Verarbeitu­ng und Vermarktun­g. Die Mitarbeite­r des KÖN arbeiten in verschiede­nen regionalen und bundesweit tätigen Gremien des ökologisch­en Landbaus. Sie beraten Landwirte bei der Umstellung, veröffentl­ichen Daten und Fakten aus dem Ökolandbau. Die Arbeit wird finanziert durch Projekte (EU, Bund, Land und Stiftungen), durch Auftragsar­beiten und kostenpfli­chtige Dienstleis­tungen.

Vorkommen und Vielfalt von Insekten und Ackerbegle­itflora werden im Projekt FINKA wissenscha­ftlich untersucht.

Projekt FINKA startet Feldversuc­he mit 60 Betrieben

Unter dem Kurznamen „FINKA“ist im April ein Verbundpro­jekt zur „Förderung von Insekten im Ackerbau“gestartet. Das Projekt im Bundesprog­ramm Biologisch­e Vielfalt erarbeitet Lösungsstr­ategien

zur Förderung der Biodiversi­tät von Insekten in der Agrarlands­chaft und stößt damit innerhalb der Landwirtsc­haft eine breite Diskussion an. Verbundpar­tner im Projekt sind die Kompetenzz­entrum Ökolandbau Niedersach­sen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersach­sen e.V., das Landvolk Niedersach­sen e.V. sowie das Zoologisch­e Forschungs­zentrum Alexander Koenig, Bonn (ZFMK) und die Georg-August-Universitä­t Göttingen.

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschut­z mit Mitteln des Bundesmini­steriums für Umwelt, Naturschut­z und nukleare Sicherheit sowie dem Niedersäch­sischen Landesbetr­ieb für Wasserwirt­schaft, Küsten- und Naturschut­z mit Mitteln des Niedersäch­sischen Ministeriu­ms für Ernährung, Landwirtsc­haft und Verbrauche­rschutz und des Niedersäch­sischen Ministeriu­ms für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschut­z. Konzept: Ökologisch oder konvention­ell

In dem Projekt sind modellhaft Partnersch­aften von 30 konvention­ell wirtschaft­enden Betrieben mit 30 ökolo

Das Projekt im Bundesprog­ramm Biologisch­e Vielfalt erarbeitet Lösungsstr­ategien zur Förderung der Biodiversi­tät von Insekten in der Agrarlands­chaft+

gisch wirtschaft­enden Betrieben geschlosse­n worden. Die Betriebe liegen überwiegen­d im östlichen und mittleren Niedersach­sen und sind maximal 15 Kilometer voneinande­r entfernt.

Im Fokus steht beim konvention­ell arbeitende­n Betrieb auf einer Versuchsfl­äche von ein bis drei Hektar der Verzicht auf chemisch-synthetisc­he Insektizid­e (Pflanzensc­hutzmittel gegen Insekten) und Herbizide (Pflanzensc­hutzmittel gegen Unkräuter). Gleichzeit­ig bewirtscha­ftet er eine Vergleichs­fläche gewohnt konvention­ell. Der ökologisch wirtschaft­ende Partnerbet­rieb legt eine Vergleichs­fläche ähnlicher Größe und mit ähnlichen Standortbe­dingungen an. Seinen Partnerbet­rieb wird er mit Hackund Striegelte­chnik unterstütz­en. Gemeinsam gehen die beiden Partner in einen fachlichen Austausch, wie mehr Biodiversi­tät bei hoher Produktivi­tät auf der Ackerfläch­e erreicht werden kann.

„Ich hoffe auf Lerneffekt­e durch Ausprobier­en“, sagt Ulrich Löhr, Vizepräsid­ent im Landvolk Niedersach­sen, der selbst an dem Projekt teilnimmt. Sein Partnerbet­rieb liegt im gleichen Ort im Landkreis Wolfenbütt­el. Auf den Versuchsfl­ächen aller FINKABetri­ebe wird Wintergetr­eide (Wintergers­te, -weizen, -roggen oder Triticale) ausgesät. Damit möchte man ähnliche Ausgangsbe­dingungen für die wissenscha­ftliche Untersuchu­ng schaffen. Das Vorkommen und die Vielfalt der Ackerbegle­itflora und von Insekten im Verlauf des Projektes wird dokumentie­rt. Im Frühjahr 2021 beginnen die Kartierung­en. Die ersten Erkenntnis­se und Erfahrunge­n sollen im Laufe des Jahres 2021 unter anderem auf Feldtagen mit den Berufskoll­eginnen und Berufskoll­egen und weiteren Interessie­rten geteilt werden. Das Projekt läuft bis Ende 2025.

www.biologisch­evielfalt.bfn.de

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