„Mein Herz schlägt für die Landwirtschaft“
Ina Sanders aus Weener ist beste Auszubildende Niedersachsens
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Weener/Ostfriesland – Der Berufsstand der Landwirte steht immer wieder in der Kritik. Trotzdem entscheiden sich junge Leute auch heute noch für diesen Beruf. Ina Sanders ist junge Landwirtin aus Leidenschaft. Was begeistert sie und was macht ihr Sorgen? Das erzählt sie in einem Interview.
Nur 19 % Frauenanteil – Bestnote 1,11
2019 gab es in Niedersachsen 1.786 Auszubildende (1. bis 3. Ausbildungsjahr) in der Landwirtschaft. Der Anteil der weiblichen Auszubildenden lag dabei bei etwa 19 % (342 von 1.786 Auszubildenden). Er ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Rund 800 Auszubildende haben in diesem Jahr niedersachsenweit an der Abschlussprüfung teilgenommen. Die 20jährige Ina Sanders aus Weener in Ostfriesland schloss ihre Berufsausbildung mit der Durchschnittsnote von 1,11 ab und war damit die Beste in Niedersachsen. Der Hof ihrer Eltern umfasst 70 Hektar und dazu 60 Kühe mit der weiblichen Nachzucht. War für Sie schnell klar, dass Sie von Beruf Landwirtin werden wollten
Ich bin auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern aufgewachsen und ich habe die Arbeit mit den Tieren und Maschinen früh kennen und lieben gelernt. Für mich war sehr schnell klar, dass ich für immer in diesem Beruf arbeiten möchte. In meiner Ausbildung war ich in drei Milchviehbetriebe tätig und habe dabei viel für mich mitgenommen.
Was gefällt Ihnen an diesem Beruf besonders gut
Die abwechslungsreiche
Arbeit. Ich arbeite sehr gerne mit den Tieren und liebe das Melken, Füttern oder Kühe und Rinder zu scheren. Aber auch die Arbeit mit Maschinen macht mir Spaß. Dazu mag ich die Natur und dass ich mit meiner Familie zusammenarbeiten kann.
Was ärgert Sie?
Das nicht gute Image der Landwirtschaft und dass unsere Arbeit nicht wertgeschätzt wird. Dazu kommt, dass die Preise für unsere Erzeugnisse nicht angemessen sind. Es ist
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Ina Sanders hat keine Angst vor großen Maschinen. Kuh Lotte war ein Geschenk ihrer Eltern zu ihrem 15. Geburtstag.
fast nicht möglich, mit der Milchviehhaltung einen neuen Stall für die Kühe zu finanzieren. Ich mache mir schon Gedanken, über die vielen neuen Vorschriften und die politische Entscheidungen, die uns Landwirte betreffen. Welchen Stationen folgten im beruflichen Werdegang und wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Momentan besuche ich die einjährige Fachschule. Anschließend möchte ich entweder den Landwirtschaftsmeister machen oder die Zweijährige Fachschule besuchen. Ich möchte schon gerne einen eigenen Betrieb mit meiner Familie führen.
Wie stellst Du Dir Deinen landwirtschaftlichen Betrieb für die Zukunft vor?
Einen modernen wirtschaftlichen Milchviehbetrieb mit vernünftigem Einkommen und vernünftigen Arbeitszeiten. Ich möchte nicht so einen großen Betrieb, da ich mich um meine Kühe kümmern und jede einzelne Kuh kennen möchte.
Die Rolle der Frau in der Landwirtschaft, hat sich diese geändert?
Ja, in jedem Fall. Früher haben die Frauen mit geholfen, der Ehemann war der ausgebildete Landwirt. Heute gibt es viele ausgebildete Landwirtinnen, die dann sehr oft auch den Betrieb der Eltern übernehmen.
Auch das Herz von Stefan Koibeck schlägt für die Landwirtschaft. Der 25-Jährige hat in diesem Jahr seinen Landwirtschaftsmeister mit der Note 1,24 abgeschlossen. Im Landkreis Vechta bewirtschaftet Stefan zusammen mit seinem Vater einen Betrieb mit 80 Hektar Acker und 33 ha Grünland. Die Betriebszweige in der Tierhaltung sind Schweineund die Bullenmast. Der Betrieb von Familie Kolbeck nimmt an der Initiative „Tierwohl“teil.
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