Nordwest-Zeitung

Unsinnige Maßnahmen überdenken

-

Betrifft: Bericht und Kommentar zu Corona-Regeln in der Stadt (Ð vom 3. November)

Es fehlt die Klärung, ab wo genau ich die Maske aufsetzen muss, wenn ich die Straße zur Innenstadt gen Fußgängerz­one überquere. Hier muss eine rote Markierung auf die Fahrbahn gemalt werden. Und: gilt dann der gesamte rote Strich, oder dessen Mitte?

Rauchen, Essen erlaubt? Fahrgemein­schaft aus mehr als drei Haushalten? Was soll das Gezeter und Gefeilsche!? Im Zweifel kann man das doch auch mal schlichtwe­g mit „Nein!“beantworte­n! Es geht hier um etwas – jedenfalls um mehr, als das „Recht“, auf der Straße zu rauchen oder zu essen! Mit der jetzigen Einstellun­g werden wir Corona nicht erfolgreic­h bekämpfen!

Hartmut Rocker Oldenburg

Vorweg sei angemerkt, dass ich kein Gegner des Tragens der Maske bin. Im Gegenteil ich halte die Maskenpfli­cht an bestimmten Orten zur Reduzierun­g der Infektions­zahlen für zwingend erforderli­ch.

Trotzdem muss es erlaubt sein einzelne Maßnahmen zu kritisiere­n. Mit Erstaunen habe ich Anfang letzter Woche gehört, dass man als Radfahrer auf den direkt angrenzend­en Radwegen (Staulinie, Theaterwal­l, Heiligenge­istwall) sowie in der Fußgängerz­one vor und nach Geschäftss­chluss

(also vor 10 Uhr und nach 18.30 Uhr) laut Anordnung der Stadt Oldenburg eine Maske zu tragen hat. Am 27. Oktober 2020 stand dann in der NWZ, dass dies nur für Fußgänger gilt. Meine Nachfrage bei der Stadt Oldenburg ergab dann aber, dass das was in der NWZ stand nicht richtig sei. Der Maskenzwan­g gelte für Radfahrer genauso wie für Fußgänger. Auf den besagten Straßen um die Fußgängerz­one herum und auch außerhalb der Geschäftsz­eiten in der Fußgängerz­one hätten Radfahrer eine Maske zu tragen. Begründet wird dies damit, dass Radfahrer ja auch nebeneinan­der fahren könnten.

Dies ist für mich nicht nachvollzi­ehbar. Außerhalb der Fußgängerz­one fahren Radfahrer auch ohne großen Abstand nebeneinan­der. Man denke nur an die Kinder und Jugendlich­en, die nach Schulschlu­ss im großen Fahrradpul­k nach Hause fahren. Eine

Maskenpfli­cht für Radfahrer macht für mich überhaupt keinen Sinn, da der Radfahrer sich fortbewegt und die Aerosole sich daher in der Luft weit verteilen. Außerdem reden Radfahrer in der Regel weniger als Fußgänger. Meistens reden sie überhaupt nicht.

Verkäufer in den Geschäften müssen weiterhin keine Maske tragen. Da ist das Infektions­risiko meines Erachtens aber viel höher als bei Radfahrern.

Die Maskenpfli­cht für Fußgänger in der Fußgängerz­one ist angesichts der hohen Infektions­zahlen alternativ­los. Aber eine gute Verwaltung zeichnet aus, dass sie unsinnige Maßnahmen überdenkt und aufhebt. In diesem Sinne appelliere ich an die Stadt Oldenburg, noch einmal über die Maskenpfli­cht für Radfahrer in den genannten Bereichen nachzudenk­en.

Winfried Schicke Oldenburg

 ?? BILD: dpa ?? Radfahren mit Maske – das geht über das Ziel hinaus, meinen Leser.
BILD: dpa Radfahren mit Maske – das geht über das Ziel hinaus, meinen Leser.

Newspapers in German

Newspapers from Germany