Langeweile geht in den Lockdown
Samstag startet die Kinder- und Jugendbuchmesse – digital und anders
Oldenburg – Angefangen hat alles vor langer, langer Zeit auf müffelnden Gummimatten in einer Sporthalle. Damals gab es noch keine Smartphones und Youtube-Videos – aber schon viele Kinder, die Bücher geliebt haben. 1975 fand die erste Oldenburger Kinderund Jugendbuchmesse Kibum statt. Zu dieser Zeit ahnte niemand, wie erfolgreich und groß dieses Format einmal werden würde. Und dass es sich irgendwann einmal komplett im Internet abspielen würde, war undenkbar.
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Planen und Umplanen
„Digital und anders“lautet das Motto der Kibum 2020. Nicht, weil die Veranstaltenden kuschelnde Leseratten im Kulturzentrum satt hätten –im Gegenteil. Das Corona-Jahr macht vieles unmöglich – und fordert kreative Menschen dazu heraus, zu zeigen, dass nichts unmöglich ist. Mit Beginn der ersten Covid-19-Welle haben sich Stadt und Uni damit auseinander gesetzt, eine für alle Beteiligten akzeptable Alternative zu schaffen.
Nachdem die Kombination aus Live-Veranstaltungen in Schulen und Kitas und digitalen Angeboten kurzfristig aufs Letztere zusammengeschrumpft ist, gibt es immer noch genug Grund, sich auf den Start der Kibum an diesem Samstag zu freuen.
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Alles auf Online
„Alles, was wir sonst vor Ort auf der Messe ausgerichtet haben, findet dieses Jahr im Internet statt“, sagt Christian Kühn. Mit seinem Team vom Bibliotheks- und Informationssystem (BIS) der Uni hat er 1623 Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur eingeworben und ins Netz eingepflegt. 1200 visuell untermalte Leseproben warten auf neugierigen Nachwuchs. Zusätzlich gibt es Videos – selbst produziert und von Verlagen verfasst. Die städtische Bibliothek hat lange Listen mit Lesetipps