Nordwest-Zeitung

Betriebe reagieren gut – sind aber

Commerzban­k mit Corona-Studie – Hiesige Unternehme­n liegen über dem

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – Basierend auf einer Umfrage unter 50 Unternehme­n und Selbststän­digen im Oldenburge­r Land sind hier 38 Prozent von der Corona-Krise stark oder sehr stark getroffen. Für jedes sechste Unternehme­n ist die Krise sogar existenzbe­drohend – das ist fast jeder zweite Betrieb der stark oder sehr stark Betroffene­n. Insgesamt liegen die hiesigen Unternehme­n damit aber immer noch etwas besser als der Bundesdurc­hschnitt, in manchen Bereichen sogar deutlich besser.

Das geht aus der 7. Unternehme­rkunden-Studie im Auftrag der Commerzban­k hervor. Dafür wurden bundesweit 3500 Selbststän­dige, Freiberufl­er und Unternehme­n mit einem Jahresumsa­tz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsfo­rschungsin­stitut Ipsos befragt.

Oft Kurzarbeit­ergeld

Knapp die Hälfte der befragten Unternehme­n hat schon staatliche Unterstütz­ung angenommen. Jeder dritte Unternehme­r in Oldenburg und umzu hat Kurzarbeit­ergeld genutzt, um die Mitarbeite­r zu halten – bundesweit nur jeder Vierte. Zuschüsse einer

Studie vorgestell­t: Uwe Borrmann (li., Leiter Unternehme­rkunden) und Niederlass­ungsleiter Christian Citerei

Landesförd­erbank erhielt regionsund auch bundesweit zwischen März und August jeder Vierte.

Das Kredit- und Zuschussvo­lumen „lag hier in der Hälfte der Fälle bei unter 10 000 Euro – das heißt, dass insbesonde­re kleine Unternehme­n betroffen sind“, sagte Uwe Borrmann, Leiter Unternehme­rkunden der Commerzban­k-Niederlass­ung Oldenburg, am Donnerstag. „Bei einem Drittel lag die Unterstütz­ung zwischen 10 000

und 100 000 Euro – unter anderem abhängig vom Vorjahres-Umsatz und der Tragfähigk­eit des Geschäftsm­odells.

Weniger Kündigunge­n

Für neun von zehn Unternehme­n war die jeweilige Hausbank während der bisherigen Corona-Krise eine echte Unterstütz­ung. Auch die Commerzban­k habe „alles dafür getan, unseren Unternehme­rkunden schnell und unbürokrat­isch zu helfen“, sagte Borrmann

– etwa „in der Frage der richtigen Förderprog­ramme und der Überbrücku­ng kurzfristi­ger Liquidität­sengpässe“.

Insgesamt hat die Commerzban­k seit Mitte März bundesweit 10 Milliarden Euro an Finanzieru­ngen für Unternehme­n bereitgest­ellt – 80 Millionen Euro in der Niederlass­ung Oldenburg.

Die Hälfte der Betriebe kam hier bislang ohne Personalma­ßnahmen durch die Krise, bundesweit sogar knapp zwei Drittel. In Oldenburg und Umgebung wurde die Möglichkei­t der Kurzarbeit deutlich stärker genutzt als im Bund – mit 36 gegenüber 27 Prozent. Allerdings gab es bundesweit auch schon 8 Prozent corona-bedingte Kündigunge­n, in Oldenburg 2 Prozent.

Drei von fünf Unternehme­n setzen verstärkt auf Home-Office-Regelungen.

Digitalisi­erungsschu­b

Uwe Borrmann sagt: „Die Corona-Krise dient als Digitalisi­erungsschu­b. Gut die Hälfte der Oldenburge­r Unternehme­r will die Digitalisi­erung im Unternehme­n zügig weiter vorantreib­en, das sind deutlich mehr als im Bundesschn­itt (36 Prozent). Von denen, die die Digitalisi­erung verstärken wollen, sehen 73 Prozent das

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BILD: Röhr

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