Ein Traum wird wahr: Schüler lassen ihre Lehrer verschwinden
Schule an der Kleiststraße produziert eigenen Film – Projekt setzt auf Animation statt Schauspielerei
Eversten – „BÄNG. Plötzlich alles anders.“Unter diesem Motto haben zehn Schülerinnen und Schüler der Schule an der Kleiststraße ihren Traum Wirklichkeit werden lassen. Zusammen mit der Berliner Filmemacherin Catharina Göldner und der Hallenser Animationskünstlerin Maria Taebling nahmen Siebt- bis Neuntklässler an dem inklusiven Filmwettbewerb für Jugendliche in Niedersachsen teil und ließen ihre Lehrerinnen und Lehrer verschwinden.
Alternative Trickfilm
Aufgrund der Coronapandemie haben die Jugendlichen ihre Idee in eine eigens konstruierte Trickfilmwelt verlegt, damit nicht alle von ihnen mit einem Mund-Nasenschutz
Filmproduktion mit dem Tablet: In der Schule an der Kleiststraße entstand ein Trickfilm.
schauspielern mussten. Zwei Tage lang haben sie an ihrem Projekt gearbeitet, welches den Titel „Der Wunschknall“trägt.
Mit Yogamatten, Pappen und Klebeband bastelten die Schüler sich ihr eigenes Filmstudio und arbeiteten aus den
Aufnahmen Fotocollagen heraus, die sie dann zu ihrem Animationsfilm weiter verarbeiteten.
Ein Förderschullehrer der Schule an der Kleiststraße, Wolfgang Janßen, ist sehr erleichtert darüber, dass der Filmworkshop in der Schule stattfinden konnte. „Für meine Schüler ist es wichtig, die Technik durch Ausprobieren kennenzulernen. Die Wissensvermittlung funktioniert nur über Präsenzarbeit.“Ein Online-Filmworkshop, wie er an einigen anderen Schulen läuft, wäre keine Alternative für die Kleiststraße gewesen.
Großer Aufwand
Denn Janßen ist außerdem wichtig, „dass die Jugendlichen verstehen, wie aufwendig so ein Film ist und mit diesen Medien und Geräten umzugehen lernen.“Und das offenbar mit Erfolg, denn die Schüler hatten bei der Projektarbeit Spaß und sie lernten viel dazu. Auch die Animationskünstlerin Maria Taebling erzählt von dem Erfolg der Schüler und meint: „Es ist schön zu sehen, wie die Kids nach und nach das Prinzip des Stopptricks verstanden haben und umsetzen konnten.“
Mit ihrem Film „Der Wunschknall“beteiligten sich die Schüler der Kleiststraße am inklusiven Kurzfilmwettbewerb „Ganz schön anders“. Zu dem Motto des Projektes reichten in diesem Jahr, trotz des Coronavirus, insgesamt 107 Schüler-Filmteams aus Förder- und Regelschulen in Niedersachsen Kurzfilme bei den Organisatoren ein, dem Göttinger Verein Blickwechsel und dem Königsworth Medienbüro. Projektleiter ist Markus Götte.
Die Preisverleihung und die große Filmgala, so hofft Götte, soll im Frühjahr nächsten Jahres in einem großen Kinosaal stattfinden. Die Begegnungen zwischen den teilnehmenden Schulen konnten bis jetzt nur virtuell stattfinden.