Der Fall kommt nun vor Gericht
Vechta/Oldenburg/EK – Inga Eckert aus Vechta hat vor sieben Jahren unter anderem eine schwere Sepsis überlebt. Ihr Leben lang wird die heute 47-Jährige mit den Spätfolgen zu kämpfen haben. Sie wirft ihrer damaligen Ärztin vor, falsch reagiert zu haben.
Bereits im Krankenhaus habe sie darüber nachgedacht, rechtlich gegen ihre damalige Hausärztin vorzugehen, erzählt Inga Eckert. „Ich habe damals in den Spiegel gesehen und gedacht, dass das vermeidbar gewesen wäre. Aber ich wusste auch, dass der Weg steinig wird“, sagt sie. „Das kann man so nicht stehenlassen“, fasst sie einen Entschluss.
Die Ärztin habe eine falsche Diagnose gestellt, sagt ihre Anwältin, Sabrina Diehl. Die hohen Entzündungswerte hätten spätestens am Freitag zu einer Einlieferung ins Krankenhaus führen müssen. „Wir werfen der Ärztin vor, dass sie auf die Anzeichen der Entzündung nicht richtig reagiert hat und die zwingend gebotene Behandlung der Ursache verschleppt wurde“, sagt die Fachanwältin für Medizinrecht und Inga Eckert ergänzt: „Ich würde mir einfach eine Entschuldigung wünschen – da ist bisher nichts gekommen.“
Auf Nachfrage unserer Redaktion bei ihrer ehemaligen Ärztin äußerte sich diese zu den Vorwürfen unter Berufung auf das laufende Verfahren mit „kein Kommentar“. An diesem Freitag startet die Gerichtsverhandlung vor dem Landgericht Oldenburg.