Besinnen wir uns auf die Familie
Was sollte, was müsste, ja was könnte man alles ändern, das durch die bisherig durchlebte Corona-Zeit ans Tageslicht kam. Es sind alles Gedanken, ja Notwendigkeiten, die irgendwo geschlummert haben, aber bis dato nie richtig funktioniert haben. Jetzt sind sie wieder aktuell, werden zur öffentlichen Diskussion gestellt und hoffentlich nicht gleich wieder dem geschlossenen Aktendeckel zum Opfer fallen. Als 38er Jahrgang habe ich schon viele – ja zu viele – versäumte Veränderungen zum Besseren miterlebt. Darunter ist eine, die sich als sozial am schädlichsten erweist. Es ist das Auseinanderdriften der Generationen, der Beginn der „Egomentalität“. Das Ellbo
genprinzip, sowie die Arroganz wurden, versteckt hinter teurem Zwirn, zelebriert und in den letzten Jahren zur Lebensphilosophie stilisiert.
Es begann die Absonderung von der Generation Großeltern, die einst Drehund Angelpunkt in fast allen Gesellschaftsschichten war. Jetzt ist sie nicht mehr kompatibel mit der „Neuform“einer Lebensweise, der die Generation „Cool“anhängt.
Plötzlich hat nun das Corona-Virus alles durcheinandergewirbelt. Und siehe da, man greift wieder nach rechts und links, um Halt in der Zeit der Turbulenzen zu bekommen, um das Gefühl von Nähe zu spüren! Wo aber gibt es den besten Halt, die innigste Wärme, die größte Toleranz? Natürlich in der Familie, inklusive der Großeltern.
Diese Art von Rückbesinnung auf ein einstmals gut funktionierendes Familienleben ist das, was wir wieder brauchen, um das immer rauer werdende Umfeld wenigstens einigermaßen heil abwettern zu können.
Aus Wünschen und Gedanken müssen Taten entstehen, nicht oktroyiert und seelenlos, sondern geboren aus der wirklichen Bereitschaft des „Ich habe begriffen“.
Wenn dann auch noch diejenigen Super-Jeter zwischen 18 und 38 Jahren, denen bisher alles am Allerwertesten vorbei ging, ihre Erleuchtung erhalten, dann kann man wirklich von einem erneuerungswilligen Umfeld reden.
Abschließende Fragen seien allerdings auch erlaubt: Wie lange hält die neue Einsicht? Wie lange will oder kann man sie aushalten?
Karl-Heinz Broesamle
Wie weiter nach Corona?