Jetzt droht harter Lockdown
Land prüft weitere Einschränkungen – Mittwoch entscheidender Tag
Hannover – Angesichts weiter steigender Infektionszahlen prüft die niedersächsische Landesregierung weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Das bestätigte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag in Hannover. Ausschlaggebend für das weitere Vorgehen seien die Daten am kommenden Mittwoch und Donnerstag. Wenn die Einschränkungen bis dahin keine Wirkung zeigten, müsse man über Verschärfungen nachdenken.
Cloppenburg noch Spitze
Von den 45 Landkreisen und kreisfreien Städten gelten inzwischen 33 als Hotspot mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. In 13 RegioEinzelhandels.
nen liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen über 100. Den höchsten Wert registrierte das Landesgesundheitsamt im Kreis Cloppenburg (306,4), gefolgt vom Landkreis Vechta (288,5) und der Stadt Delmenhorst (229,5).
Das Land habe eine sogenannte „Exit-Gruppe“eingerichtet, die verschiedene Szenarien durchspiele – darunter weitere Schließungen von „nicht lebensnotwendigen Bereichen“, berichtet Pörksen. Dazu gehören große Teile des
Bei einer günstigen Entwicklung seien aber auch Lockerungen denkbar – speziell zu Weihnachten.
„Keine Denkverbote“
Auch die CDU im niedersächsischen Landtag hält eine Ausweitung des Teil-Lockdowns für denkbar. Es dürfe „keine Tabus, keine Denkverbote“geben, sagte ihr Fraktionsvorsitzender Dirk Toepffer. Er deutete unter anderem die Rückkehr zum Wechselmodell an den Schulen an. Auch über die erneute Schließung des Einzelhandels oder ein Verbot von Gottesdiensten müsse nachgedacht werden. „Diese Debatte dürfen wir nicht erst dann führen, wenn es zu spät ist“, betonte Toepffer. Kritik übte er an den oppositionellen Grünen, die etwa Zoos und Bibliotheken wieder öffnen wollen.