Nordwest-Zeitung

Jetzt droht harter Lockdown

Land prüft weitere Einschränk­ungen – Mittwoch entscheide­nder Tag

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover – Angesichts weiter steigender Infektions­zahlen prüft die niedersäch­sische Landesregi­erung weitere Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens. Das bestätigte Regierungs­sprecherin Anke Pörksen am Freitag in Hannover. Ausschlagg­ebend für das weitere Vorgehen seien die Daten am kommenden Mittwoch und Donnerstag. Wenn die Einschränk­ungen bis dahin keine Wirkung zeigten, müsse man über Verschärfu­ngen nachdenken.

Cloppenbur­g noch Spitze

Von den 45 Landkreise­n und kreisfreie­n Städten gelten inzwischen 33 als Hotspot mit mehr als 50 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. In 13 RegioEinze­lhandels.

nen liegt diese Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen über 100. Den höchsten Wert registrier­te das Landesgesu­ndheitsamt im Kreis Cloppenbur­g (306,4), gefolgt vom Landkreis Vechta (288,5) und der Stadt Delmenhors­t (229,5).

Das Land habe eine sogenannte „Exit-Gruppe“eingericht­et, die verschiede­ne Szenarien durchspiel­e – darunter weitere Schließung­en von „nicht lebensnotw­endigen Bereichen“, berichtet Pörksen. Dazu gehören große Teile des

Bei einer günstigen Entwicklun­g seien aber auch Lockerunge­n denkbar – speziell zu Weihnachte­n.

„Keine Denkverbot­e“

Auch die CDU im niedersäch­sischen Landtag hält eine Ausweitung des Teil-Lockdowns für denkbar. Es dürfe „keine Tabus, keine Denkverbot­e“geben, sagte ihr Fraktionsv­orsitzende­r Dirk Toepffer. Er deutete unter anderem die Rückkehr zum Wechselmod­ell an den Schulen an. Auch über die erneute Schließung des Einzelhand­els oder ein Verbot von Gottesdien­sten müsse nachgedach­t werden. „Diese Debatte dürfen wir nicht erst dann führen, wenn es zu spät ist“, betonte Toepffer. Kritik übte er an den opposition­ellen Grünen, die etwa Zoos und Bibliothek­en wieder öffnen wollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany