Rückkehr zu „halben Klassen“möglich
Minister Tonne schließt landesweites „Szenario B“nicht aus – Ärger um Schwimmunterricht
Hannover – Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) will trotz steigender Infektionszahlen Schulen und Kitas so lange wie möglich geöffnet halten. Allerdings „nicht auf Biegen und Brechen, sondern mit einem verantwortungsvollen Blick auf den Infektionsschutz“, so Tonne auf Anfrage unserer Zeitung. Die sachliche Herangehensweise habe bisher gut durch die Krise geführt. „Hierzu gehört auch, nichts im Vorfeld kategorisch auszuschließen“, so Tonne weiter. Das gelte auch für einen landesweiten Wechsel in das „Szenario B“– also die Rückkehr zu geteilten Klassen mit Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling.
Derzeit kommt es an knapp 400 Schulen in Niedersachsen zu Einschränkungen: Sechs Schulen sind ganz geschlossen, darunter alle Schulen in Delmenhorst. An 263 Schulen gibt es keinen Präsenzunterricht mehr für einzelne Klassen oder Jahrgänge. 127 Schulen unterrichten nach dem „Szenario B“, wie Sebastian Schumacher, der Sprecher des Kultusministeriums berichtete. Landesweit gibt es rund 35000 Klassen in 3000 Schulen. Mehr als eine Million
Schüler werden von 100 000 Lehrern oder pädagogischen Mitarbeitern unterrichtet.
Schumacher bestätigte, dass derzeit das Schulschwimmen ausfällt. Hintergrund ist die neue Corona-Verordnung, wonach Schwimmstätten besonderen Auflagen unterliegen. Diese Regelung gelte auch für schuleigene Bäder.
Sina Denecke, Sprecherin der Initiative „Familien in der Krise“sagte, sie könne die Entscheidung nicht nachvollziehen. Denn die Schülerinnen und Schüler hielten sich ja allein im Schwimmbad auf.