Der Impfstoff zeigt Wirkung
Unter den vielen schlauen Sprüchen zur Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung in der Corona-Ära finde ich seit Wochen am besten: Die „Pflicht zur Zuversicht“. Sie ist in keinem Gesetz niedergeschrieben, aber so ist es! Zuversicht wirkt ansteckend, mobilisiert Kräfte, macht Lust auf Zukunft. Pessimistisches Denken, das sich bei uns traditionell besonders leicht breitmacht, fördert Stagnation und Depression.
Die Zuversicht kommt jetzt von einer bis vor wenigen Tagen (noch) unerwarteten Seite. Sie wird uns quasi eingeimpft. Der Wirkstoff gegen Covid-19, den die deutsche Firma Biontech mit ihrem US-Partner Pfizer zur Einsatzreife entwickelt hat, ist spürbar ansteckend. Er setzt neue mentale Kräfte frei: Die Hoffnung auf eine persönliche Immunisierung und auf eine wieder unbeschwertere Zeit für Deutschland und die ganze Welt im Verlauf von 2021.
Konkret würde das ja bedeuten: Branchen, die besonders schwer unter Corona leiden, könnten wieder Boden unter die Füße bekommen. Dazu gehören der gesamte Tourismus, die Gastronomie und die Veranstaltungs-Szene.
Zum Impfstoff kommt ein herausrausragender weiterer Impulsgeber hinzu – der neue US-Präsident! Die Welt wird berechenbarer, der so wichtige Export bekommt neue Chancen.
Klar, wir haben es in der Wirtschaft weiter mit einer unübersichtlichen Gemengelage zu tun. Aber die weisen Sachverständigen liegen richtig, wenn sie für die Bundesregierung schon mal vordenken, den Schwerpunkt von Krisenhilfen baldmöglichst auf strukturelle Verbesserungen zu drehen, die dauerhaft den Arbeitsmarkt entlasten können. Nichts ist besser für Zuversicht als Dynamik am Arbeitsmarkt.
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