Stadt verkauft Grundstück für 2 Millionen
Auf Fliegerhorst Auftakt für zweiten Abschnitt – Häuser in zwei Jahren bezugsfertig
Oldenburg – Der erste Bauabschnitt am Fliegerhorst ist komplett vermarktet, jetzt geht die Bebauung weiter. Die Stadt bietet ab Dezember ein Wohnbaugrundstück (FH-23) für Investoren und Bauträger für 310 Euro pro Quadratmeter an. Für eine Grundstücksfläche von 6751 Quadratmeter macht das einen Preis von knapp 2,1 Millionen Euro.
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41 von 750 Wohnungen
Die Vergabe erfolgt nach der Richtlinie Nr. I der Stadt für die Vergabe von Geschosswohnungsbauflächen. Am Ende entscheidet der Rat. Dieses erste Grundstück in einem Teilbereich des städtischen Baugebietes im Bebauungsplan N-777 E ist im Frühjahr 2021 baureif. Dort können laut städtebaulichem Leitplan etwa 41 Wohnungen entstehen.
Das Grundstück befindet sich südlich des zentralen Platzes, dem Herzstück des Fliegerhorstes. Bisher wurde das Bild um den Platz durch Kasernengebäude und vor allem das ehemalige Stabsgebäude östlich und die ehemalige Truppenküche westlich des Platzes geprägt. Für die Kampfmittelräumung „war es unumgänglich, diese bedeutenden städtebaulichen Strukturen abzureißen“, so die Verwaltung. Auch der ortsbildprägende Altbaumbestand habe nicht bewahrt werden können.
Der zentrale Platz soll nun als 1,2 Hektar große Parkanlage mit besonderem Charakter entwickelt werden. Die Gebäude, die sich dann um diesen öffentlichen Platz anordnen, „sollen einladend wirken“und ein „harmonisches und städtebaulich stimmiges Gesamtbild abgeben“, so die Stadt.
Das Grundstück, um das es hier geht und das als voll erschlossen verkauft wird, ist nur ein kleiner Teilbereich: Insgesamt werden im (rechtskräftigen) B-Plan N-777 E etwa 750 Wohnungen entstehen.
Hier entsteht die erste Fläche im zweiten Bauabschnitt (rot umrandet). Der Blick geht Richtung Kleiner Bürgerbusch/Alexanderstraße, davor der bereits vermarktete erste Bauabschnitt.
Bodentausch nötig
Bei der Kampfmittelräumung ist der Boden auf der gesamten Fläche bis in eine Tiefe von 3,50 Meter ausgetauscht worden. Die Flächen wurden mit dem Boden wieder aufgefüllt, der vorher abgetragen und gesiebt wurde. Dieser gemischte Boden „besteht teilweise aus Lehm, lehmigem Sand und Mutterboden und ist demnach grundsätzlich nicht für die Gründung von Gebäuden geeignet, weshalb er ausgetauscht werden sollte“, heißt es in der Verwaltung.
Die Gebäude müssen innerhalb der nächsten zwei Jahre bezugsfertig sein. Die Rahmenbedingungen sehen Flachdächer mit einer maximalen Gebäudehöhe von 11 Metern oder Satteldächer mit einer maximalen Firsthöhe von 14 Metern vor.
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Wenig Parkplätze
Die Häuser müssen energieeffizient gebaut werden und einen Standard von KfW 40+, 40 oder 55 einhalten.
So soll es mal werden – eine Architekturvisualisierung von Jens Gehrcken mit Blick auf den zentralen Platz.
Laut Bebauungsplan sind auf dem Grundstück oberirdische Stellplätze, Carports oder angebaute Garagen nicht zulässig – außer für Menschen mit Behinderungen und Besucherstellplätze. Die nötigen Stellplätze können in eine Tiefgarage auf dem Grundstück, in eine mehrgeschossige Quartiersgarage oder in die
Wohngebäude integriert werden. Weil der ganze Stadtteil autoarm werden soll, wurde der Stellplatzschlüssel reduziert und liegt jetzt weit unterhalb der durchschnittlichen Vorgaben. Er wurde für diesen Bereich auf 0,6 bzw. 0,3 pro Wohneinheit gesenkt.
Die Stadt möchte, dass in den neuen Stadtteil neue Mobilitätsformen
wie Elektrofahrzeuge, Carsharing oder Lastenfahrräder integriert werden und macht dafür auch konkrete Mindest-Vorgaben. Das Ziel: „Die Straßen sollen nicht durch Pkw dominiert werden und so eine hohe Aufenthaltsqualität für die Bewohner und vor allem für die Kinder haben.“
Baukultur:
Es soll ein zentrales Stadtquartier entstehen, das sich durch Kompaktheit und Nachhaltigkeit auszeichnet, städtebaulich wie architektonisch hohen Ansprüchen gerecht wird und differenzierte, urbane Räume schafft. Baulich konnte nur wenig Originalsubstanz erhalten werden. Ziel ist es, die bauliche Ablesbarkeit der historischen Bestände im Gegenüber mit den Neubauten zu fördern.
Freiraum: Energie:
Die Gebäude sollen über eine innovative und regenerative Energieversorgung verfügen.
Mobilität: Wohnen:
Eine ausgewogene soziale Durchmischung ist der Stadt wichtig. Hier sollen Menschen unterschiedlichen Alters und Einkommens sowie unterschiedlicher Herkunft leben. Es gibt ein Nebeneinander von Einfamilienhäusern und mehrgeschossigem Wohnungsbau in unterschiedlichen Eigentumsformen.