Nordwest-Zeitung

Kritik an Ermittlern in Bamf-Affäre

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Bremen/epd – Der Recherchev­erbund von NDR und „Süddeutsch­er Zeitung“(SZ) hat schwere Vorwürfe gegen Ermittler in der sogenannte­n Bremer Bamf-Affäre erhoben. Die Beamten sollen entlastend­e Beweise absichtlic­h zurückgeha­lten und das Verfahren aufgebausc­ht haben, wie der NDR am Mittwoch mitteilte. 2018 hatte die Affäre für bundesweit­e Schlagzeil­en gesorgt. Der damaligen Chefin der Bremer Außenstell­e des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) wurde vorgeworfe­n, für rund 1200 Flüchtling­e unrechtmäß­ig positive Asylbesche­ide ausgestell­t zu haben. Letztlich habe die Staatsanwa­ltschaft nur in 121 Punkten Anklage erhoben, hieß es.

Am vergangene­n Freitag hatte das Amtsgerich­t Bremen in den allermeist­en Fällen bis auf wenige Ausnahmen keine Hauptverha­ndlung zugelassen. Nach Angaben des Recherchev­erbundes hat die Staatsanwa­ltschaft Bremen inzwischen ein Verfahren gegen Unbekannt wegen Urkundenun­terdrückun­g eingeleite­t.

Judith und Mel, nach dem ersten Lockdown im Frühjahr ohne Auftrittsm­öglichkeit­en stecken wir nun mitten im zweiten. Wie sehr trifft Sie die erneute Absage von Konzerten? Mel Jersey: Der zweite Lockdown wird sehr vielen in unserer Branche und auch vielen in weiteren Branchen zum Verhängnis werden. Das nächste Jahr wird für uns Künstler noch schlimmer, da die Veranstalt­er das Geld für die Tourneen und Konzerte in diesem Jahr nicht einnehmen konnten, da wir ja alle nicht auftreten durften. Also fehlt denen jetzt das Geld für die Auftritte im nächsten Jahr. Denn Hallenmiet­e, Reklame und Künstlerga­gen müssen fast immer im Voraus gezahlt werden. Doch wovon denn jetzt?

Was erwarten Sie konkret als Hilfe?

Mel Jersey: Der Staat beziehungs­weise die Politiker verspreche­n in jedem zweiten Satz allerlei Hilfen für Künstler, die Gastronomi­e und Veranstalt­er. Nur es passiert nichts. Man kann noch nicht einmal entspreche­nde Anträge für die versproche­nen 75 Prozent des letzten Novembers stellen, da die Anträge dafür noch gar nicht bereitgest­ellt wurden. Das klingt für mich alles nur nach Wahlkampfv­ersprechen, denn es ist ja bald Bundestags­wahl.

Die finanziell­en Einbußen sind das eine, aber wie sehr fehlt Ihnen das Publikum und das Leben auf der Bühne?

Mel Jersey: Leider ist das alles ohne Publikum sowieso eine Farce und eine Trauerstim­mung – falls denn überhaupt mal eine Veranstalt­ung stattgefun­den hat. Im Tivoli Varel mit dem Wirt Fred Lienemann

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