Corona-Angst legt VfB-Altliga seit März lahm
Fast 40 Jahre lang gab’s regelmäßig Treffen – Aktuell läuft nichts
Oldenburg – Die Geburtsstunde der VfB-Altliga ist fast genau 40 Jahre her. Nach vier Jahrzehnten mit StammtischTreffen und vielen größeren Extra-Veranstaltungen liegt der deutschlandweit wohl einmalige Zusammenschluss von früheren Fußballern des Traditionsclubs und ihren Frauen derzeit aber brach. Die Corona-Krise
verhindert nicht nur das Feiern des runden Geburtstags – da alle zur Risikogruppe gehören, hat es seit der ersten Pandemie-Zuspitzung im März keine gemeinsamen Aktivitäten mehr gegeben.
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Kein Stadionbesuch
„Die aktuelle Situation erlaubt es uns nicht, die monatlichen
Stammtische durchzuführen – und erst recht nicht, das 40jährige Bestehen zu feiern“, sagt Helga Hayen mit trauriger Stimme. Zum Rückblick bleibe der Altliga zurzeit nur die Kommunikation per Telefon oder E-Mail. Die 83-Jährige, die sonst bei VfB-Spielen stets mit ihrer positiven Art auf sich aufmerksam macht, verlässt aktuell nur das Haus, wenn es nötig ist. Was ihr Lieblingsverein bis zum November-Lockdown in der Regionalliga
Ein Bild aus besseren Zeiten: 2010 traf sich die VfB-Altliga um Helga Hayen (Dritte von links) zum 30-jährigen Bestehen am Dümmer. Aktuell verhindert die Corona-Krise weitere Treffen zum nächsten runden Geburtstag.
Nord geleistet hat, weiß sie aus der Zeitung – ins Stadion traut sie sich nicht.
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Spielerfrauen dabei
Hayen war bei der Altliga von Anfang an mit ihrem Mann Jürgen dabei. Nach dessen Tod übernahm sie vor 19 Jahren die Organisation der Gruppe. Deren Geburtsstunde war ein Treffen von VfB-Spielern aus den Jahren 1949 bis 1953. „Am 1. November 1980 waren mehr als 70 ehemalige Fußballer des VfB in die Polizeikaserne in Oldenburg gekommen – auf Einladung des ehemaligen VfBVorsitzenden Willy Becker und des ehemaligen Ligaspielers Günther Iken“, erzählt Hayen: „Alle Ehemaligen waren nach dem ersten Treffen so begeistert, dass sich daraus monatliche
Der VfB-Wimpel, der sonst den Stammtisch ziert, steht derzeit bei Helga Hayen zu Hause.
Stammtische entwickelten. Wichtig war auch allen, dass die Frauen in alle Aktionen mit einbezogen wurden.“
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Aktionen gestrichen
Bei den Treffen, die zunächst im Siebenbürger Krug und zuletzt
im Restaurant Akdeniz stattfanden, kamen an jedem zweiten Dienstag im Monat viele Geschichten und Anekdoten rund um den VfB auf den Tisch. 1980 war auch gleich vereinbart worden, jährlich eine Kohltour im Winter und einen gemeinsamen Besuch des Kramermarkts im Herbst zu veranstalten. Wann immer es sich einrichten ließ, kamen zu diesen Aktionen auch viele Ehemalige, die mittlerweile beruflich in ganz Deutschland verstreut waren.
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Gruppe schrumpft
Derzeit liegen alle Aktionen aber auf Eis. Der letzte Stammtisch fand am 10. März statt. „Da der Zahn der Zeit wie bei uns allen am Alter nagt, ist unsere Gruppe mittlerweile
auf neun Leute zusammengeschrumpft“, erzählt Hayen und verweist darauf, dass diese fast überwiegend nur noch aus den einstigen Spielerfrauen besteht. Neben sich selbst nennt sie Edelgard Scholz, Elke Duis, Traude Magnus, Hanna Meyer und Erika Wutzke sowie Dirk Ellinghaus, Heinrich Erkens und Klaus Berster. „Dieser Zusammenschluss ehemaliger Spieler dürfte im deutschen Liga-Fußball wohl einmalig sein“, betont VfB-Ehrenpräsident Berster: „Ohne das organisatorische Talent von Helga, die sich akribisch um alles kümmert und den Laden zusammenhält, würde es die Altliga schon lange nicht mehr geben.“Wenn das Virus sich endlich „verzogen“hat, soll auch wieder zum Stammtisch eingeladen werden.