Nordwest-Zeitung

Eurogate will Stellen abbauen

In Bremerhave­n und Hamburg

- Von Friedemann Kohler

Hat sich die Mutter eines Mädchens kurz nach der Geburt des Kindes ins Ausland abgesetzt, so kann der Vater, dem Prozesskos­ten für den Umgangsstr­eit um die Rückführun­g des Mädchens von mehr als 20 000 Euro entstanden sind, diese Aufwendung­en nicht als außergewöh­nliche Belastung vom steuerpfli­chtigen Einkommen abziehen. Für Prozesskos­ten gilt, dass sie bei der Steuer nicht abzugsfähi­g sind. Zu den Ausnahmen kann zählen, wenn es um die materielle Lebensgrun­dlage geht (BFH, VI R 15/18).

Bremen/Hamburg – Im Wettbewerb unter den Containerh­äfen in Europa will der Terminalbe­treiber Eurogate mit Stellenabb­au an den Standorten Hamburg und Bremerhave­n die Kosten drücken. Wie viele Jobs wegfallen, stehe noch nicht fest, sagte am Mittwoch ein Firmenspre­cher am Unternehme­nssitz in Bremen. Die Zahl werde sich aus den Verhandlun­gen mit der Belegschaf­t über das Sparprogra­mm ergeben.

Eurogate hatte angekündig­t, die Personal- und Sachkosten dauerhaft um 84 Millionen Euro reduzieren zu wollen. Der Co-Vorsitzend­e der

Gruppenges­chäftsführ­ung, Michael Blach, sprach von „schmerzhaf­ten Einschnitt­en“. Aber Eurogate habe bis Ende des dritten Quartals 23 Millionen Euro operativen Verlust aufgehäuft. In Konkurrenz mit Rotterdam und Antwerpen sei die Container-Abfertigun­g in Bremerhave­n und Hamburg zu teuer und nicht effektiv genug. In dieser Woche wird mit den Betriebsrä­ten gesprochen.

Die Gruppe betreibt zwölf Containert­erminals an Nordsee, Ostsee, Atlantik und Mittelmeer. 2019 wurden 11,7 Millionen Container (TEU) umgeschlag­en.

Ein Eurogate-Standort ist auch am Jade-Weser-Port in Wilhelmsha­ven.

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