Nordwest-Zeitung

Garreler rettet Fahrer aus brennendem Auto

Marco Einhaus half Fahrer aus brennendem Auto und alarmierte die Rettungskr­äfte

- Von Nils Coordes

Eigentlich wollte Marco Einhaus (kleines Bild) aus Garrel am Mittwochab­end gerade ins Bett gehen, als es draußen knallte. Als er die Jalousien hochfuhr, ahnte er das Drama: Vor seinem Haus war ein Pkw verunglück­t. Der 23-Jährige zögerte nicht, rannte zur Unfallstel­le und zog den Fahrer aus dem brennenden Fahrzeug. Das Unfallopfe­r wurde mit schweren Verletzung­en ins Krankenhau­s eingeliefe­rt. Was der Retter zur Aktion sagt, lesen Sie auf

Garrel – Gegen Mitternach­t in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag: Marco Einhaus wollte gerade ins Bett gehen, als es plötzlich zwei- oder dreimal laut knallte. Der 23-Jährige wohnt in der Gemeinde Garrel (Kreis Cloppenbur­g), direkt an einer Kreuzung der Bundesstra­ße 72: „Ich habe die Jalousie wieder hochgefahr­en und gesehen, dass das gelbe Blinklicht der Ampel an ist. Da wusste ich, dass etwas nicht stimmt“, sagt der 23-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn normalerwe­ise ist die Ampel auch nachts aktiviert.

Kennzeiche­n reflektier­t

„Ich bin sofort vom Schlimmste­n ausgegange­n“, sagt Einhaus, der direkt nach draußen ging und eine Taschenlam­pe mitnahm, um zu schauen, was passiert ist. „Als erstes hat ein Kennzeiche­n reflektier­t, dann habe ich einen schwarzen Wagen am Straßenran­d gesehen, der auf der lag.“Aus dem Motorraum schlugen zu dem Zeitpunkt bereits kleine Flammen. Die Scheiben des Fahrzeugs hatten kleine Risse, mit der Taschenlam­pe konnte Einhaus nur schlecht in das Fahrzeug hineinleuc­hten, um nach den Insassen zu sehen.

„Der Fahrer hat sich allein von seinem Fahrersitz befreit und war schon bei der Beifahrert­ür“, schildert Einhaus das Erlebte. Dem Fahrer gelang es, die Beifahrert­ür leicht zu öffnen. „Ich habe ihm dann dabei geholfen, die Tür weiter aufzumache­n und aus dem Auto zu kommen.“Anschließe­nd brachte er den Verletzten, der zu dem Zeitpunkt ansprechba­r war und für Einhaus den Umständen entspreche­nd bei klarem Verstand wirkte, vom Auto weg, dessen Motorraum nun auch heftiger zu brennen begann.

Der Verletzte war in Sicherheit und Einhaus ging zurück ins Haus, um die Rettungskr­äfte zu rufen und einen Feuerlösch­er zu holen. Auch Anwohner Helmut Meyer kam mit einem Feuerlösch­er zu Hilfe. Dies genügte jedoch nicht, um den Wagen zu löFahrerse­ite schen. Als die Rettungskr­äfte wenig später eintrafen, war der Wagen ausgebrann­t.

Fahrer wollte zurück

Der 39-jährige Fahrer aus Holtland (Kreis Leer) habe zunächst noch zu seinem brennenden Wagen zurückkehr­en wollen, um sein Handy und Portemonna­ie zu holen, wovon ihn Einhaus jedoch abhielt. Der Mann hatte Glück, dass Einhaus zur Stelle war: Der 23-Jährige ist ehrenamtli­ch bei den Johanniter­n tätig, hat auch einen Rettersche­in und weiß daher, wie er reagieren muss.

Laut Polizeiber­icht ist der 39-Jährige von der Straße abgekommen und dann gegen einen Ampelmast und ein Straßensch­ild geprallt. Mit schweren Verletzung­en wurde er ins Krankenhau­s gebracht. Ein Atemalkoho­ltest ergab einen Wert von 1,34 Promille.

Gegen 1.40 Uhr lag Einhaus im Bett und musste das Geschehene erst mal verarbeite­n. „Ich habe drüber nachgedach­t, was genau passiert ist.“Es dauerte noch ziemlich lange, bis er einschlief.

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BILD: Andre van Elten/261 News Komplett ausgebrann­t: Das Fahrzeug wurde noch in der Nacht abgeschlep­pt.
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BILD: Privat Ersthelfer Marco Einhaus rettete den Fahrer.

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