Wattrettung: DLRG Varel testet Schlitten-Prototyp
Gemeinde Sandkrug stellt 170 000 Euro für Beschaffung von Lüftungstechnik bereit
Diese Idee kann Leben retten: Die DLRG Varel entwickelt mit der Firma Carstengerdes Modellbau einen RettungsSchlickschlitten, mit dem Personen aus dem Watt geborgen werden können.
Ursprünglich nutzten Fischer das Gefährt, um zu den Reusen zu gelangen. Nun wurde der Prototyp vor dem Kurhaus in Dangast getestet. Er ist länger und breiter als der traditionelle Schlickschlitten.
Auf ihm können Personen liegend transportiert werden. Zudem erhält er einklappbare Ballonreifen für die Fahrt über den Strand.
Eine Ansteckung mit dem Corona-Virus komplett verhindern können sie wohl nicht. Aber ein Test an der Waldschule in Sandkrug legt jetzt nahe, dass Luftfilteranlagen das Risiko minimieren. Dass er selbst von den Testergebnissen überrascht war, berichtet der Bürgermeister Christian Pundt.
Wie ist der Test in der Waldschule abgelaufen und was für ein Gerät wurde verbaut? Christian Pundt: Wir haben den Test in ein und derselben Klasse durchgeführt – und zwar im ganz normalen Schulbetrieb. Das ist keine wirklich repräsentative Messung gewesen, sondern sollte vor allem dazu dienen, herauszufinden, ob diese Filteranlagen in Klassenräumen generell helfen würden. Verglichen wurden CO2-Konzentration, Temperatur und Luftfeuchtigkeit an einem Tag ohne, an einem Tag mit Filter. Dieser war in der Decke verbaut, es gibt aber auch Standgeräte und Wandgeräte. Man muss für jeden Raum einzeln schauen, welcher Filter die beste Lösung ist. Luftfilteranlagen sind umstritUnd
ten. Manche sagen, dass sie nichts bringen. Wieso wollten Sie trotzdem testen? Christian Pundt: Ich beschäftige mich seit einigen Wochen intensiv mit dem Thema und habe viel Fachliteratur gefunden, die belegt, dass die Filter eben doch was bringen. Sie sollen keinen Ersatz für das regelmäßige Lüften darstellen, sondern eine zusätzliche Hilfe sein, mit der man vielleicht die Lüftungsintervalle verlängern kann. Bisher werden Schülerinnen und Schüler zwar nicht als Risikogruppe bewertet, doch sie können
Überträger sein. Ich halte es für sinnvoll, auch im Schulalltag die Infektionsketten so gut es geht zu unterbrechen.
Wie haben Lehrer und Schüler reagiert – hat sie der Betrieb des Gerätes gestört? Christian Pundt: Nein, überhaupt nicht. Das hat uns besonders gefreut. Sobald Geräte leistungsstärker werden, geben sie aber auch mehr Geräusche ab. Wenn wir sehr große Räume haben, muss man überlegen, ob man vielleicht zwei Filter verbaut – die kleiner, aber dadurch leiser sind. jetzt mal Butter bei die Fische: Was ist rausgekommen? Christian Pundt: Die Ergebnisse sind noch besser als erhofft. Zwar war das, wie gesagt, kein professioneller Versuchsablauf, aber es war deutlich abzulesen, dass die Luftfeuchtigkeit sich verringert hat. Man kann davon ausgehen, dass auch Aerosole herausgesogen werden. Außerdem spannend: Die CO2-Konzentration konnte sich durch das Umwälzen vor allem auf Höhe der Kinder – also etwa in 1,5 Metern Höhe – verringern lassen. Es ist nicht weniger CO2 im Raum, es wird jedoch besser verteilt.
Das heißt, dass jetzt für alle Klassenräume im Gemeindegebiet so eine Filteranlage angeschafft wird? Christian Pundt: Genau – jedenfalls, wenn es sich mit den finanziellen Mitteln darstellen lässt. Wir haben 170 000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen und wollen in der kommenden Woche die Filter ausschreiben. Zusammengerechnet wollen wir 59 Klassenräume ausstatten, zudem den Ratssaal, Lehrerzimmer und das Bürgerservicebüro. Der Verwaltungsausschuss ist sich in diesem
Punkt einig. Sollte das Geld nicht reichen, werden wir auf besonders prekäre Situationen, wie sehr kleine Klassenräume, zuerst eingehen.
Und wie schnell wird es dann zum Einbau kommen? Christian Pundt: Erklärtes Ziel ist es, alle Räume bis Weihnachten ausgestattet zu haben. Es gibt mehrere Anbieter aus dem Landkreis Oldenburg, das gefällt uns besonders, weil das Geld dann in der Region bleibt. Ich möchte auch aus einem weiteren Grund schnell sein: Wir merken schon jetzt, dass die Heizkosten durch das vermehrte Lüften extrem in die Höhe schnellen. Das ist auch aus Umweltschutz-Gesichtspunkten nicht sinnvoll, das so weiterlaufen zu lassen.
Die Gemeinde Hatten ist Vorreiter in diesem Thema. Sind Sie im Austausch mit anderen Kommunen?
Christian Pundt: Ja, ich habe schon viele Gespräche geführt. Sobald wir uns für eine bestimmte Technik entschieden haben, bin ich gern bereit, alle Informationen zur Verfügung zu stellen. Kirchturmdenken sollte der Vergangenheit angehören.