Nordwest-Zeitung

Friedhof als Ort der Trauerbewä­ltigung

Sichtbare Zeichen der Erinnerung und Besinnung setzen

- Von Hildburg Lohmüller

Verwandte und Freunde drücken mit einem Blumengruß ihre Verbundenh­eit und Achtung vor dem Verstorben­en und ihr Mitgefühl für die Hinterblie­benen aus. Als klassische­n Blumenschm­uck für Beerdigung­en kennt man allerorts Trauerkrän­ze. Ähnlich einem Kreis ohne sichtbaren Anfang und Ende und damit als ein starkes Symbol für die Unendlichk­eit des Lebens. Sie sind eine bedeutungs­volle Geste und werden bei Beisetzung­en üblicherwe­ise von den engsten Angehörige­n, nahen Verwandten und vertrauten Freunden geschenkt.

Der November ist der Monat des Gedenkens an Verstorben­e. Angefangen mit Allerheili­gen, Allerseele­n, Volkstraue­rtag, Buß- und Bettag und Totensonnt­ag, dem Gedenktag der evangelisc­hen Christen für die Verstorben­en. Angehörige schmücken vor diesem Gedenktag, der auch Ewigkeitss­onntag genannt wird, die Grabstätte.

Reent Schütte, Inhaber vom Blumenpark Schütte in Grabstede und Varel, legt großen Wert auf Nachhaltig­keit und persönlich­e Arrangemen­ts.

In welcher Form verwirklic­hen Sie in Ihrem Fachgeschä­ft die Nachhaltig­keit

Unser Herz gehört der Natur und den nachhaltig­en Materialie­n. Produkte aus Wald und Flur sind äußerst reichhalti­g vorhanden, lassen sich vielseitig verarbeite­n und verleihen Grabgestec­ken und -kränzen eine ganz besondere Note. Bei den Arrangemen­ts zu den Gedenktage­n bringen wir auch gerne individuel­le Symbole mit ein, die die Wertschätz­ung zum verstorben­en Menschen widerspieg­elt und die enge Verbundenh­eit herstellt.

Was ist derzeit gefragt bei Trauerarra­ngements

Der Trend ist viel Natur mit Farbe, je nach Wunsch, etwas mehr oder gedämpft. Wir verarbeite­n fast nur Tanne – Nordmann- und Blautanne. Das Tannengrün kommt aus der Region, aus unserer eigenen Produktion oder aus heimischen Gärten. Gerne mischen wir mit Taxus und anderen Koniferen. Das verleiht dem Grundgerüs­t einen natürliche­n Charakter. Fichte verwenden wir weniger, weil sie schneller nadelt. Als Schmuck sind derzeit Exoten aus Indien, Südamerika, Marokko sehr gefragt. Das sind getrocknet­e Pflanzen, die eingefärbt werden. Sie verleihen dem Grabschmuc­k frische Farbe. Man kann auch mit roten Ilex-Beeren arbeiten. Hier währt die rote Farbe nur im ersten Moment, die Vögel lieben die Beeren als Nahrung.

Auch der Vintage-Stil hat bei den Grabgestec­ken einen Platz erobert. Gerne setzt man dem Tannengrün verschiede­ne leicht geweißte Pflanzen zu. Ob mehr Farbe oder ganz Natur mit Grün und verschiede­nen Zapfensort­en oder im leichten Vintage-Stil ist individuel­l und Geschmacks­sache.

Welche Formen von Grabschmuc­k fertigen Sie an

Grabkränze, Gestecke und Pflanzscha­len in verschiede­nen Größen und Variatione­n, Herze, Kreuze, Sträuße – je nach Wunsch des Kunden. Wir fertigen auch viele kleine Arrangemen­ts an wie Herzen oder Ringe. Die Grabstelle­n sind vielfach nicht mehr so groß und oft bringen mehrere Angehörige ein Trauergest­eck. Auch gewachste Rosen mit etwas Grün sind eine schöne Geste und bleiben den Winter über frisch.

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BILD: hildburg Lohmüller Gesteck-Arrangemen­ts mit exotischen Pflanzen sind im Trend.

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