Nordwest-Zeitung

Terrorgefa­hr ist noch nicht gebannt

Fünf Jahre nach Spielabsag­e

- Von Michael Evers

Hannover – Auch fünf Jahre nach der Absage des FußballLän­derspiels Deutschlan­dNiederlan­de in Hannover wegen einer Anschlagsw­arnung besteht die generelle Terrorgefa­hr nach Einschätzu­ng von Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) fort. „Genau wie vor fünf Jahren besteht auch heute weiterhin die Gefahr islamistis­ch motivierte­r Anschläge, auch in Niedersach­sen“, sagte Pistorius in Hannover. „Das damalige Geschehen und der polizeilic­he Einsatz waren allerdings einzigarti­g.“Der Einsatz sei seinerzeit hervorrage­nd organisier­t gewesen.

Undurchsic­htige Lage

„Dazu zählte auch die vorausscha­uende Lageplanun­g durch die Polizeidir­ektion Hannover nur vier Tage nach den verheerend­en Anschlägen in Paris, auch am Rande des Länderspie­ls der Nationalma­nnschaft im Stade de France“, so Pistorius.

Ein besonderer Faktor sei die besonnene Reaktion der bereits am Stadion eingetroff­enen Fans und der Bevölkerun­g angesichts der für sie undurchsic­htigen Lage gewesen. „Natürlich ist die Polizei auch jetzt gut aufgestell­t, um eine vergleichb­are Lage zu bewältigen, wobei klar sein muss, dass jede Lage anders ist.“

Spontane Entscheidu­ng

Das Freundscha­ftsspiel Deutschlan­d-Niederland­e am 17. November 2015 war wegen Hinweisen auf einen geplanten Sprengstof­f-Anschlag im Stadion rund 90 Minuten vor dem Anpfiff kurzfristi­g abgesagt worden.

Mit größeren Anschlägen, bei denen mehrere fanatische Islamisten gleichzeit­ig an verschiede­nen Orten zuschlagen, rechnen die deutschen Sicherheit­sbehörden derzeit allerdings eher nicht. Mit Gewalttate­n einzelner Terroriste­n, die mindestens über das Internet in Kontakt mit Gleichgesi­nnten stehen, aber schon.

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