Beruflich immer in der Hilfestellung
Verbraucherzentrale stärker nachgefragt – Fragen zum Reiserecht stehen an erster Stelle
Oldenburg – Über Arbeitsmangel konnte sich die Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZN) auch in der Zeit vor Corona nicht beklagen. Gerade hat sie für ihre elf Regionalzentren die Tätigkeitsberichte 2019 vorgelegt. Bei Rat und Hilfe im Konsumalltag ist die Verbraucherzentrale für viele Oldenburger die erste Anlaufstelle. Das Regionalzentrum am Julius-Mosen-Platz 5 verzeichnete im Jahr 2019 insgesamt 7949 Kontakte (2018 waren es 6388).
Zahlreiche Anfragen drehten sich im Jahr 2019 um Insolvenzen verschiedener Reiseveranstalter und Energieversorger. Aber auch wegen Falschberatungen, überhöhter Telefonrechnungen durch Roaming-Gebühren, Abzocke an der Haustür und bei TicketOnlineportalen ließen sich Verbraucher beraten. 2885 Auskünfte (u. a. kostenlose Kurzinfos und Verweise) hat das Regionalzentrum Oldenburg 2019 gegeben (2018: 2906). Bei der Fach- und Rechtsberatung war man 3413 Mal (2744) aktiv.
Die Zeit ab Corona
Als Corona kam, wurde alles anders. Mit dem Lockdown im März 2020 mussten alle elf Beratungsstellen geschlossen werden. Die VZN stellte ihr Standardangebot sofort auf Telefon- und Videoberatung um. Mittlerweile sind Vor-OrtBeratungen wieder möglich. Telefon- und Videoberatungen ergänzen das Angebot, das enorm nachgefragt wird.
„Es sind deutlich mehr Anfragen als vorher“, bestätigt Christel Lohrey, Leiterin des Regionalzentrums Oldenburg.
Zahlen nur für Oldenburg könne sie nicht nennen, weil sowohl bei allen Servicetelefonen (auch den lokalen der Beratungsstellen) als auch beim Beratungstelefon unter
0511-91196-96 Anrufe aus ganz Niedersachsen eingehen. Da auch viele Menschen übers Mobiltelefon anrufen, sei eine lokale Zuordnung nicht wirklich möglich.
Die Anrufzahlen bei allen VZN-Servicetelefonen in Niedersachsen haben sich während der Lockdown-Zeiten nahezu verdoppelt. Lohrey: „Bei den Fach-Beratungen am Telefon sieht es so aus, dass in ganz Niedersachsen pro Woche durchschnittlich bis zu 700 Beratungen erfolgen.“Die Nachfrage sei weitaus höher, könne aber mangels Personal nicht bedient werden. „Inhaltlich stand bisher das Thema Reiserecht an erster Stelle.“
die Terminvergabe
Persönliche Beratungsgespräche finden nur nach vorheriger Terminvereinbarung statt. Für Oldenburg kann man unter 1 33 03 anrufen. Montags und donnerstags nimmt laut Lohrey ein Mitarbeiter diese Anrufe entgegen. „An den anderen Tagen werden die Anrufe an unsere zentrale Servicenummer, die von Montag bis Freitag besetzt ist, weitergeleitet.“
Zur Vermeidung nicht notwendiger Begegnungen bittet das Oldenburger Team darum, dass auch Fragen zu Zuständigkeiten/Beratungsmöglichkeiten/Broschüren/Infomaterial/etc. am Telefon gestellt werden; für den Besuch: Es soll nur eine Person kommen, Mundschutz ist erforderlich, Desinfektion der Hände beim Betreten der Beratungsstelle.