Nordwest-Zeitung

„Stadt hätte Stärke zeigen können“

- Andreas Möhlmann Oldenburg

Betrifft: „Kein Denkmalsch­utz für historisch­es Haus“mit Kommentar „Investor klar im Vorteil“(Ð vom 3. November), und „Neubauplän­e gehen vor Denkmalsch­utz“(Ð vom 4. November)

Die Tatsache, dass dieses Gebäude nun einem Großprojek­t geopfert werden soll, erstaunt mich und macht mich traurig. Wie bei den internatio­nalen Großprojek­ten werden überall die gleichen Fehler begangen. Schon bei den Entwurfspl­anungen nehmen sich die Stadtplane­r/Architekte­n nicht die Mühe, Bestandsau­fnahmen von bestehende­n Gebäuden und bestehende­n Pflanzen- und Tiervorkom­men zu nehmen. Und die umliegende Bevölkerun­g wird erst zu spät eingebunde­n. Die Planer gehen größtentei­ls von einer leeren Grundstück­sfläche aus, wo man ohne Einschränk­ungen toll gestalten kann. So zum Beispiel Eversten-West, wo später die Gärtnerei umgesiedel­t werden sollte, weil im Planungsko­nzept was anderes geplant wurde.

„Investor klar im Vorteil“, diesen Satz kann ich nicht mit Ihnen teilen. Ganz im Gegenteil: Der Bauunterne­hmer ist Kaufmann und sieht seine Kosten und Gewinne. Der Unternehme­r versucht natürlich, Kosten zu sparen und das meiste für seine Firma rauszuhole­n. Die Stadt hätte hier Stärke zeigen können. Aber im Prinzip finde ich es traurig, dass man nicht einen Kompromiss hätte finden können, in dem man sich darauf einigt, die „Optik“der Fassade stehen zu lassen. Wohlgesagt: die Optik! Wie beim Eckgebäude von Rita Boleweit, wo Angelis & Partner die alte Optik gestalteri­sch hervorrage­nd eingebunde­n hat (...).

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