Nordwest-Zeitung

Darum denkt Werder über Investor nach

Aufsichtsr­ats-Chef Bode spricht über Krise und fehlende Einnahmen

- Von Sebastian Stiekel

Bremen – Fußball-Bundesligi­st Werder Bremen steckt nach Angaben seines Aufsichtsr­atsvorsitz­enden Marco Bode (51) weiter in einem „Krisenmodu­s“. „Es ist vor allem eine finanziell­e und wirtschaft­liche Krise. Es war immer unsere Strategie, bei allen sportliche­n Ambitionen wirtschaft­lich vernünftig zu bleiben. Durch Corona, aber auch durch die sportliche Krise der vergangene­n Saison, sind wir da aus der Balance geraten“, sagte der frühere Nationalsp­ieler in einem Interview mit dem „Weser-Kurier“. Der Verein müsse jetzt sehen, „dass wir unsere Strategie für die nächsten Monate und Jahre dem anpassen“.

Die Bremer hatten bereits vor dem Beginn dieser Saison vorgerechn­et, dass sie durch die Einnahmeve­rluste der Corona-Krise ein Minus von etwa 30 Millionen Euro auffangen

müssen. Aus diesem Grund hat die Profifußba­ll-Gesellscha­ft Werder Bremen GmbH & Co KGaA einen Kredit bei der staatliche­n Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW) beantragt und ihre Kaderkoste­n reduziert. So wurde ein wichtiger Spieler wie Davy Klaassen verkauft, ohne dass für ihn ein Ersatz geschweige denn eine

weitere Verstärkun­g für das Mittelfeld hinzukam. Bode erklärte, dass Werder zur Bewältigun­g dieser Krise aber längst über Spielerver­käufe und Kreditaufn­ahmen hinausdenk­e. Auch der Einstieg eines Investors, der aufgrund der 50+1-Regel im deutschen Profifußba­ll aber nicht die Stimmenmeh­rheit in der

GmbH & Co KGaA übernehmen darf, ist ein Thema. „Es gibt keine Denkverbot­e. Wir versuchen, für alle Überlegung­en offen zu sein, die uns wirtschaft­lich stärker und robuster machen und uns sportlich nach vorne bringen“, sagte Bode. Man müsse „auf der Einnahmese­ite schauen, wo es Trends und Möglichkei­ten gibt, um sich noch besser aufzustell­en und vielleicht auch wieder investiere­n zu können“. Dass der Club unter den aktuellen Umständen noch längst nicht wieder über teurere Spielertra­nsfers nachdenken kann, machte Sportchef Frank Baumann bereits in der vergangene­n Woche deutlich. „Die Auswirkung­en von Corona werden nicht binnen sechs oder zehn Monaten zu bewältigen sein. Ich gehe davon aus, dass wir auch im nächsten Sommer Transferüb­erschüsse erzielen müssen“, sagte er dem Magazin „Kicker“.

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