Corona bringt Hamburger Barkassen in Schlagseite
Verbot von Gästefahrten führt zu starken Umsatzeinbußen – Etwa 90 Boote im Einsatz
Hamburg – Die Corona-Pandemie hat die Hamburger Barkassen-Betreiber hart getroffen. „Die Corona-Krise mit dem jetzt schon zweiten Verbot von Gästefahrten hat der gesamten Branche große Einbußen beschert“, sagte Knut Heykena, Geschäftsführer des Hafenschiffahrtsverbands Hamburg. „Nicht nur, dass wichtige Umsatzbringer wie Ostern oder der Hafengeburtstag ausgefallen sind, auch nach der schrittweisen Lockerung der Vorschriften im Sommer war die Nachfrage gering.“
„Die Sommersaison war schlecht“, sagte Jan Ehlers von der Barkassen-Centrale Ehlers. „Es konnte kaum Geld angespart werden für den Winter 2020/2021, der nun vor der Tür steht.“Besonders hart treffe es die Barkassen-Unternehmen, die ihr Geld verdienen mit Chartertouren – also Geburtstagsoder Partyfahrten.
„Corona hat für einen enormen Umsatzrückgang in 2020 gesorgt“, berichtete auch Hubert Neubacher, Inhaber von Barkassen-Meyer, dessen Flotte sonst im Hafen und auf der Elbe unterwegs ist. „Auch wenn im Sommer wieder etwas mehr Bewegung bei uns im Hafen und in Hamburg stattfand, rechnen wir insgesamt mit einen Umsatzverlust von bis zu 70 Prozent auf das Jahr gerechnet.“
Neubacher betonte: „Durch die aktuelle Situation sind wir zum Beispiel auf die vom Bund beschlossenen Überbrückungshilfen und das Instrument der Kurzarbeit angewiesen.“Man werde sich aufgrund der Schließung im November auch um die neue Unterstützung der 75 Prozent des Vorjahres-November bemühen. „Dafür bin ich persönlich für das Unternehmen und meine Mitarbeiter sehr dankbar.“
Nach Angaben des Hafenschiffahrtsverbands ist die Zahl der Barkassen-Unternehmen in Hamburg schwer zu beziffern. Geschäftsführer Heykena geht von rund 90 Fahrzeugen aus.