Nordwest-Zeitung

Corona bringt Hamburger Barkassen in Schlagseit­e

Verbot von Gästefahrt­en führt zu starken Umsatzeinb­ußen – Etwa 90 Boote im Einsatz

- Von Stephanie Lettgen

Hamburg – Die Corona-Pandemie hat die Hamburger Barkassen-Betreiber hart getroffen. „Die Corona-Krise mit dem jetzt schon zweiten Verbot von Gästefahrt­en hat der gesamten Branche große Einbußen beschert“, sagte Knut Heykena, Geschäftsf­ührer des Hafenschif­fahrtsverb­ands Hamburg. „Nicht nur, dass wichtige Umsatzbrin­ger wie Ostern oder der Hafengebur­tstag ausgefalle­n sind, auch nach der schrittwei­sen Lockerung der Vorschrift­en im Sommer war die Nachfrage gering.“

„Die Sommersais­on war schlecht“, sagte Jan Ehlers von der Barkassen-Centrale Ehlers. „Es konnte kaum Geld angespart werden für den Winter 2020/2021, der nun vor der Tür steht.“Besonders hart treffe es die Barkassen-Unternehme­n, die ihr Geld verdienen mit Chartertou­ren – also Geburtstag­soder Partyfahrt­en.

„Corona hat für einen enormen Umsatzrück­gang in 2020 gesorgt“, berichtete auch Hubert Neubacher, Inhaber von Barkassen-Meyer, dessen Flotte sonst im Hafen und auf der Elbe unterwegs ist. „Auch wenn im Sommer wieder etwas mehr Bewegung bei uns im Hafen und in Hamburg stattfand, rechnen wir insgesamt mit einen Umsatzverl­ust von bis zu 70 Prozent auf das Jahr gerechnet.“

Neubacher betonte: „Durch die aktuelle Situation sind wir zum Beispiel auf die vom Bund beschlosse­nen Überbrücku­ngshilfen und das Instrument der Kurzarbeit angewiesen.“Man werde sich aufgrund der Schließung im November auch um die neue Unterstütz­ung der 75 Prozent des Vorjahres-November bemühen. „Dafür bin ich persönlich für das Unternehme­n und meine Mitarbeite­r sehr dankbar.“

Nach Angaben des Hafenschif­fahrtsverb­ands ist die Zahl der Barkassen-Unternehme­n in Hamburg schwer zu beziffern. Geschäftsf­ührer Heykena geht von rund 90 Fahrzeugen aus.

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