„Gemeinsam für das Gute in der Welt“
Prinz Charles beschwört in Berlin britisch-deutsche Partnerschaft – Rede im Bundestag
Für Lena Gercke (32) hat Weihnachten schon immer eine große Bedeutung gehabt – in diesem Jahr ist es aber ein wenig anders als sonst. „Schon als Kind habe ich Weihnachten geliebt. Ich habe immer auf diese Zeit hingefiebert“, sagte das in Cloppenburg aufgewachsene Model. Das Weihnachtsfest in diesem Jahr ist aber auch das erste als Mama – und damit auch das erste von Tochter Zoe. Ihre Tochter sei allerdings noch so jung, dass sie wohl nicht verstehen werde, dass Weihnachten sei, sagte die erste „Germany’s Next Topmodel“-Gewinnerin.
Berlin – Der britische Thronfolger Prinz Charles hat 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die tiefe Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland beschworen. „Gemeinsam sind wir eine unverzichtbare Kraft für das Gute in der Welt“, sagte der Prinz am Sonntag beim zentralen Gedenken zum Volkstrauertag im Bundestag. Beide Länder sollten entschlossen jene Werte verteidigen, die man teile – weltweit als Verfechter der Menschenrechte und der regelbasierten internationalen Ordnung.
Der Thronfolger war schon am Samstagabend trotz der großen Beschränkungen wegen der Corona-Krise gemeinsam mit seiner Ehefrau, Herzogin Camilla, nach Berlin gekommen. Prinz Charles, das älteste Kind der Queen, wurde am Samstag 72. Im März durchstand Charles eine Corona-Infektion. Während andere
Mit Masken: Prinz Charles (li.) und Camilla (2.v.r.) werden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender vor Schloss Bellevue empfangen.
Teilnehmer wie der Prinz während der Gedenkveranstaltung im Bundestag ihren Mund-Nasen-Schutz abnahmen, trug Camilla ihn auch während der Zeremonie.
Auf Deutsch und Englisch
Prinz Charles hielt seine Rede im Wechsel auf Deutsch und Englisch – auch das war als Geste der Verbundenheit mit dem ehemaligen Kriegsgegner zu werten. Er sprach
Krisen und Kriege auf der Welt an, aber auch die Weltgesundheit, die Impfstoffentwicklung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und die Themen sauberes Wachstum, erneuerbare Energien, den Schutz der Wälder sowie die bedrohte Artenvielfalt und den Klimaschutz – auch in Entwicklungsländern.
„Diese Krisen rufen uns dazu auf, gemeinsam zu handeln“, mahnte der Prinz. Angesichts der Bedrohungen für die gemeinsamen Werte und Freiheiten müsse man wachsam bleiben und entschieden gegen „Akte unsagbarer Grausamkeit“gegen Menschen aufgrund ihrer Religion, ethnischen Herkunft oder Überzeugungen vorgehen. Die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft „inspirieren uns, für eine bessere Zukunft zu streiten. Lassen Sie uns dies zum gemeinsamen Anliegen machen“, rief Charles auf.
„Tiefe Dankbarkeit“
Bundespräsident FrankWalter Steinmeier reagierte mit dem Versprechen einer weiterhin engen Partnerschaft auf den Berlin-Besuch der Royals. „Wir Deutsche sind Prinz Charles und Herzogin Camilla tief dankbar für diese außergewöhnliche Geste der Versöhnung und der Verbundenheit in außergewöhnlichen Zeiten“, erklärte Steinmeier nach einem Gespräch mit dem Paar in Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten.