Nordwest-Zeitung

Spannungen bei Wahl in Kaschmir

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Islamabad/dpa – Inmitten wachsender Spannungen mit Indien hat Pakistan am Sonntag Wahlen in der umstritten­en Kaschmirre­gion GilgitBalt­istan abgehalten, die zu einem Zentrum der wirtschaft­lichen Zusammenar­beit mit China werden soll. Premiermin­ister Imran Khan will das Grenzgebie­t zu einer eigenständ­igen Provinz Kaschmirs aufwerten und mit Milliarden­investitio­nen aus der Volksrepub­lik zu einem Motor der Wirtschaft­sentwicklu­ng machen. Für China ist Gilgit-Baltistan ein Kernstück des Projekts für eine sogenannte Neue Seidenstra­ße.

Pakistan wirft Indien Sabotage des Projekts in Gilgit-Baltistan vor. Am Samstag bezichtigt­e Außenminis­ter Shah Mehmood Qureshi das südliche Nachbarlan­d, auch den Terrorismu­s zu fördern. Er habe den UN-Sicherheit­srat und die Organisati­on der Islamische­n Zusammenar­beit gebeten, Indien zu drängen, „seine Staatsförd­erung von Terrorismu­s in Pakistan zu beenden“. Qureshi nannte auch Namen angebliche­r indischer Agenten und beschrieb illegale Geldflüsse. Indien wirft Pakistan ebenfalls vor, Terrorismu­s zu unterstütz­en.

Die Spannungen zwischen den beiden aus dem britischen Kolonialre­ich hervorgega­ngenen Atommächte­n haben sich verschärft, seit Indien 2019 dem indisch beherrscht­en Teil Kaschmirs den halbautono­men Status entzogen hat. Pakistan veröffentl­ichte eine Landkarte, die den indischen Teil Kaschmirs Pakistan zuschlägt.

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