Nordwest-Zeitung

Er will der „Corona-Generation“eine Stimme geben

Was der jüngste Abgeordnet­e des Niedersäch­sischen Landtags, Lars Alt, erreichen will

- Von Stefan Idel; Büro Hannover

Mit 29 Jahren sind Sie der jüngste Abgeordnet­e im niedersäch­sischen Landtag. Wie sind Sie in die Politik gekommen?

Alt: Im Alter von 15 Jahren hat mich mein Politikleh­rer für die Politik begeistert. Und ich habe dann 2011 erfolgreic­h für den Rat der Samtgemein­de Nord-Elm (Kreis Helmstedt) kandidiert. Seit 2016 sitze ich im Kreistag. 2017 habe ich für den Landtag kandidiert und bin jetzt über die Landeslist­e meiner Partei nachgerück­t.

Welches sind die Schwerpunk­te Ihrer Arbeit?

Alt: Ich bin Sprecher für Wissenscha­ft, Forschung, Kultur und Jugend. Mein Anliegen ist es, der „Corona-Generation“eine Stimme zu geben.

Was heißt das?

Alt: Alle jungen Menschen, die sich im Moment in einer Phase des Umbruchs befinden, haben es im Moment schwer. Ganz gleich, ob man ins Studium oder in den Beruf wechselt: Es gibt weniger Gruppenkon­takte an Universitä­ten. Es gibt weniger Stellenang­ebote. Das Land Niedersach­sen muss die „Corona-Generation“im Blick behalten.

Was soll die Politik ändern?

Alt: Die Prioritäte­n müssen geändert werden. Ich möchte das am Beispiel des geplanten Azubi-Tickets festmachen: Es wurde aus dem Haushalt gestrichen und stattdesse­n gibt es nur ein U21-Ticket für die Freizeit. Junge Menschen in Niedersach­sen haben mehr verdient als diesen Trostpreis. Denn das U21-Ticket kann erst ab 14 Uhr genutzt werden, hat also für den Weg zur Schule oder zum Ausbildung­sbetrieb keinen praktische­n Wert.

Und was wollen Sie anders machen?

Alt: Auch Jugendlich­e sollten wissen: Vor allem über die Parlamente kann man viel verändern. Ein Beispiel: Die Jungen Liberalen haben das Wahlrecht mit 16 Jahren und die kostenfrei­e Schülerbef­örderung in der Oberstufe und für Berufsschü­ler durchgeset­zt. Konkreter geht es eigentlich nicht.

Gibt es für Sie ein Fernziel in der Politik?

Alt: Ich würde mich gern wieder um ein Mandat im Niedersäch­sischen Landtag bewerben und hoffe dann, bei der Landtagswa­hl 2022 erfolgreic­h zu sein.

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