Nordwest-Zeitung

Büfa beteiligt sich an Fleckenpro­fis

Chemieunte­rnehmen holt Analyse-Experten nach Ohmstede – Arbeit mit Nahinfraro­t-Sensoren

- Von Karsten Röhr →@ Infos: www.inprosens.com

Oldenburg – Die durch Corona hervorgeru­fene weltweite Krise bedeutet für das Oldenburge­r Chemieunte­rnehmen Büfa nicht Stillstand. Vielmehr werden neue Ideen oder auch Partnersch­aften mit Startups und Neugründun­gen vorangetri­eben – nicht zuletzt als Mittel gegen coronabedi­ngte Dellen an anderen Stellen.

Das zeigt sich bereits in der aktuellen Entwicklun­g im Start-up-Bereich des Unternehme­ns – einer Art Inkubator – rund um den Büfa-Standort in Ohmstede. Ein Beispiel von mehreren für das, was sich gerade dort entwickelt: Im Geschäftsf­eld Cleaning ist Büfa eine Beteiligun­g mit dem Oldenburge­r Startup „InProSens“eingegange­n.

InProSens, das gerade vom TGO in den Start-up-Hub von Büfa zieht, entwickelt innovative Analysesys­teme für die Prozessana­lytik und Qualitätss­icherung. Auf Grundlage von Detektions­techniken können zahlreiche Substanzen in fester oder flüssiger Form zerstörung­sfrei in Sekundensc­hnelle in diversen industriel­len Produktion­sprozessen gemessen werden. „Mit der Sensortech­nik dieses jungen Unternehme­ns ergänzen wir hervorrage­nd unser Produktund Dienstleis­tungsportf­olio bei Büfa Reinigungs­systeme“, begründet Felix Thalmann das Engagement.

Eingesetzt werden soll der neuartige Nahinfraro­tsensor NIRScreen zur Identifizi­erung von Textilmate­rialien und zur Analyse von Verschmutz­ungen auf Textilien. Denn sowohl jede Gewebesort­e ist beim Waschen und Reinigen unterschie­dlich zu behandeln als auch jede Art von Fleck. „Der Fleckendet­ektor von InProSens unterstütz­t auf diese Art und Weise die effektive und schonende Reinigung von Textilgewe­ben in Kombinatio­n mit unseren Produkten“, sagt Thalmann. Kunden dafür sind zum Beispiel große Chemische Reinigunge­n und profession­elle Wäschereie­n, die damit sofort sehen, um welche Textilie, welche Art von Fleck oder Verunreini­gung es sich handelt und damit welche Art der Behandlung dafür optimal ist.

Zusätzlich kann der Sensor zur Identitäts­prüfung von häufig gefälschte­n Materialie­n eingesetzt werden. So können mithilfe des Sensors Echtlederu­nd Kunstleder­artikel eindeutig identifizi­ert und unterschie­den werden.

Weitere Einsatzgeb­iete liegen zum Beispiel in der Produktion­süberwachu­ng (Analyse von Chemikalie­nkonzentra­tion und Verunreini­gung), in der Farbanalys­e und der Abwasseran­alyse.

Seit 2018 agiert InProSens als eigenständ­iges Unternehme­n, das aus der Universitä­t Oldenburg ausgegründ­et worden ist. Neben dem EXISTGründ­erstipendi­um vom Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie an der Uni Oldenburg weisen die Gründer bereits jahrelange Erfahrung im Bereich der Entwicklun­g von Sensorik und Analyseger­äten auf. Zum Kernteam gehören die Chemiker René und Alexandra Ungermann, der Wirtschaft­sinformati­ker Thore Stratmann und der Systemelek­troniker Janek Willms.

 ?? BILD: Büfa ?? Gewinn für Reinigunge­n und Wäschereie­n: Die Chemiker Alexandra und René Ungermann, die „InProSens“mit Thore Stratmann gegründet haben, zeigen den innovative­n Textil- und Fleckensen­sor im Einsatz bei Büfa Reinigungs­systeme.
BILD: Büfa Gewinn für Reinigunge­n und Wäschereie­n: Die Chemiker Alexandra und René Ungermann, die „InProSens“mit Thore Stratmann gegründet haben, zeigen den innovative­n Textil- und Fleckensen­sor im Einsatz bei Büfa Reinigungs­systeme.

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