Für die Tonne: vermülltes Eversten Holz
An drei Stellen im Wald wurde Haushaltsabfall entsorgt – darunter Medikamente und Verdorbenes
Eversten – Verschimmeltes Brot – bereits grün-flauschig überzogen. Ausgelatschte Hausschlappen. Wein- und Saftflaschen. Leere Zigarettenschachteln. Eine ausgediente Perücke. Einzelne Socken. Zerlesene Zeitschriften. Benutze Kosmetikutensilien. Ein Beatmungsgerät. Ampullen mit Medikamenten.
Rudi Hagen. Zwei „Tatorte“haben er und seine Frau am Samstag, den dritten Sonntag entdeckt – hier sei wohl ein Nachahmer am Werk gewesen, vermutet der 71-Jährige und überlegt: „Da müsste die Müllpolizei ran – vielleicht findet man Hinweise auf die Besitzer.“Was sich da auf die drei Standorte im Wald verteilt sieht nach Sperrmüll aus – „vielleicht eine Haushaltsauflösung“, schätzt Rudi Hagen.
Wohin mit dem Ärger über achtloses Verhalten
Da das Eversten Holz dem Land Niedersachsen gehört, ist nicht die Stadt- sondern die Landesverwaltung Ansprechpartner – und auch für den Abtransport zuständig, sagt Stadtpressesprecher Reinhard Schenke. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
verweist auf kommunale Zuständigkeiten.
Und wer kümmert sich um den Müll im Eversten Holz
Ziemlich ekelhaft, aber nicht überraschend findet den MüllFund Trixi Stalling. Die Leiterin des Schlossgartens, der ebenso wie das Eversten Holz vom Land verwaltet wird, kennt das Problem nur zu gut. „In den Müllbehältern finden wir ständig Haushalts- und Gartenabfälle. Im Sommer schmeißen einige Leute auch Fleischreste hinein – was natürlich wahnsinnig stinkt“, sagt sie. Ein Mitarbeiter des Schlossgartens entsorgt einbis zweimal wöchentlich, was so in und neben den Mülleimern des Eversten Holzes landet. „Eine Zumutung“, findet Trixi Stalling und erzählt von Glasflaschen die Schlossgartenbesucher in die Erde drücken und damit nicht nur Mähmaschinen kaputt machen, sondern auch spielende Kinder und Hunde gefährden.
Was die Müllentsorgung angeht, sei das Verhalten im Eversten Holz noch weitaus rücksichtsloser – „im Wald ist man wohl unbeobachteter“, vermutet die Schlossgartenleiterin. Den Dreck anderer Leute wegräumen, wird auch in diesem Fall wieder ihr Mitarbeiter übernehmen müssen.
■ Übrigens: Seinen Abfall kann man bei den Wertstoffannahmestellen abgeben:
@ www.bit.ly/2IGNu91