Nordwest-Zeitung

Dieser Ingenieur plant Neuaufbau bei den Outlaws

Marcell Uhrig geht mit Team Schritt zurück, um zwei vor zu machen

- Von Bernd Teuber

Oldenburg Outlaws haben einen neuen Cheftraine­r. Der heißt Marcell Uhrig (30), ist Bauingenie­ur und kehrt nach zwei Jahren im Immobilien­geschäft im in der Steiermark in Österreich gelegenen Murau zurück nach Oldenburg. Er übernimmt den Trainerpos­ten von Präsident Elmar Heidenesch­er und hat in den nächsten Jahren einiges vor mit den „Gesetzlose­n“.

Hallo Herr Uhrig, willkommen zurück in Oldenburg! Musste Elmar Heidenesch­er Sie eigentlich lange dazu überreden, um wieder zurück zu den Outlaws zu kommen? Marcell Uhrig (30): Überredet werden musste ich gar nicht, obwohl ich mehrere Angebote als Spieler wie auch als Trainer hatte. Da ich eine n neuen Job habe, war mir das Risiko, mich als Spieler zu verletzen, einfach zu groß. Als Trainer habe ich noch gute Erinnerung­en an die Saison

2018, als ich als Offense Koordinato­r bei den Outlaws tätig war und wir am Ende der Saison in die Oberliga aufgestieg­en sind. Da ich nach einem Jahr wieder gegangen bin, hatte ich auch das Gefühl: Da wartet noch eine unvollende­te Aufgabe auf mich.

Was sprach noch für die Outlaws?

Uhrig: Dass Lars Meier, mit dem ich in den vergangene­n zehn Jahren schon einiges gemeinsam erlebt habe, gesagt hat, dass er als Defense Koordinato­r weitermach­t, wenn ich kommen würde. Außerdem gab es sehr viele positive Rückmeldun­gen von aktuellen und ehemaligen Spielern im Netz. Ich sehe eine Menge Talent in der Mannschaft und habe das Gefühl, etwas bewegen zu können. Vor allem mit GVO als Trägervere­in im Rücken, der uns großartig unterstütz­t – was nicht selbstvers­tändlich ist. Die gesamte Struktur hinter den Outlaws wird jedem Spieler ermögliche­n, sein Potenzial zu entfalten und Ideen einzubring­en.

Was heißt das konkret? Uhrig: Zum Beispiel wird es in Kürze ein Outlaws Outdoor Gym am Trainingsp­latz geben. Mit diesem Alleinstel­lungsmerkm­al gehen wir wieder einen großen Schritt nach vorn. Grundlegen­d sehe ich eine Menge Potenzial und viel Herzblut im Team. Für mich sind das die wesentlich­en Erfolgsfak­toren, um wieder eine Mannschaft zu formen, die mit einem soliden Unterbau und passender Struktur einen erfolgreic­hen Weg gehen wird.

Die Outlaws gehen jetzt freiwillig eine Liga runter in die Verbandsli­ga. Warum? Uhrig: Wir hatten einen größeDie ren personelle­n U mbruch in den vergangene­n beiden Jahren und von daher jetzt sehr viele Rookies im Kader. Die wollen wir erst einmal alle auf einen guten Stand bringen, um ein Team zu schaffen mit fundierter Grundausbi­ldung. Als Trainer bin ich auch für die mentale und körperlich­e Gesundheit der Spieler verantwort­lich. Wenn man immer unterlegen ist und den Hintern versohlt bekommt, kann das mentale wie körperlich­e Probleme nach sich ziehen. Deshalb machen wir im nächsten Jahr, so es denn eine Saison gibt, lieber einen Neustart in der Verbandsli­ga.

Sie sprechen die Corona-Krise an. Sie übernehmen das Team in einer sehr komplizier­ten Zeit, wo Training, wie man es kennt, unmöglich ist. Wie sieht es derzeit bei den Outlaws aus?

Uhrig: Wir haben das Glück, in Neuenwege einen nicht städtische­n Platz zur Verfügung zu haben, wo wir u nter Einhaltung der Corona-Regeln trainieren können. Hier hat jeder Spieler die Möglichkei­t, ein Individual­training bei seinem Positionst­rainer zu buchen. Natürlich derzeit ohne Ball. Hier geht es mehr um physischen und technische­n Aufbau. Wir betreiben hier eine Menge Aufwand, um sämtlichen Kontakt zu vermeiden und es für alle Seiten sicher zu gestalten. Zusätzlich gibt es noch individuel­le Trainingsp­läne für die Fitness und ein footballth­eoretische­s Online-Training.

Wo sehen Sie die Outlaws in fünf Jahren? Uhrig: Mein Ziel ist es, dass wir uns in fünf Jahren in der Regionalli­ga etabliert haben.

Also zwei Ligen höher in der drittdeuts­chen Spielklass­e ... Uhrig: Mit Blick nach oben. Bei all den guten Möglichkei­ten bei GVO und der hervorrage­nden Jugendarbe­it der Outlaws bin ich sehr optimistis­ch.

Als Trainer bin ich für die mentale wie körperlich­e Gesundheit verantwort­lich. Mein Ziel ist es, dass wir uns in fünf Jahren in der Regionalli­ga etabliert haben. Ich hatte auch das Gefühl: Da wartet noch eine unvollende­te Aufgabe auf mich.

 ?? BILD: privat ?? Aus der Steiermark in den Sportpark: Marcell Uhrig übernimmt die Outlaws. Erst einmal geht’s in die Verbandsli­ga zurück, mittelfris­tig ist jedoch die Regionalli­ga das Ziel.
BILD: privat Aus der Steiermark in den Sportpark: Marcell Uhrig übernimmt die Outlaws. Erst einmal geht’s in die Verbandsli­ga zurück, mittelfris­tig ist jedoch die Regionalli­ga das Ziel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany