Nordwest-Zeitung

CDU-Frauen für Ausnahmere­geln

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Vor der CDU-Zentrale: Peter Kossen

sagte der Geistliche, der als Prälat bis 2017 als Stellvertr­eter des Weihbischo­fs in Vechta tätig war und sich in dieser Zeit besonders für die Rechte der Schlachtmi­tarbeiter im Nordwesten einsetzte. Schließlic­h zog es ihn nach Nordrhein-Westfalen. Dort arbeitet er nun als Pfarrer in Lengerich.

Kurzer Rückblick ins Frühjahr: Der Aufschrei war zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschlan­d nicht nur im Oldenburge­r Land zu hören – da, wo es viele große Schlachtbe

Zwei Bundestags­abgeordnet­e

triebe gibt. Vor allem ausländisc­he Arbeiter steckten sich reihenweis­e untereinan­der mit dem Coronaviru­s an – entweder während der Arbeit in den Schlachtha­llen oder im Privaten in von den Unternehme­n bereitgest­ellten Unterkünft­en. In ganz Deutschlan­d mussten komplette Betriebe oder einzelne Abteilunge­n vorübergeh­end schließen.

Die Politik handelte aufgrund des öffentlich­en Drucks schnell, Arbeitsmin­ister Hubertus Heil (SPD) legte wenige Wochen später einen Entwurf sagte Kossen.

Silvia Breher

sagte am Montag auf Nachfrage: „Wir wollen den Werkvertra­g verbieten, den Arbeitssch­utz voranbring­en und gute Arbeitsbed­ingungen sicherstel­len. Gleichzeit­ig müssen die Betriebe aber weiterhin die Möglichkei­t haben, flexibel auf saisonale Auftragssp­itzen, wie die Grillsaiso­n, zu reagieren. Die SPD lehnt bislang jede sachgerech­te

für das Arbeitssch­utzkontrol­lgesetz vor. Dadurch sollten die Arbeitsbed­ingungen der Billigkräf­te deutlich angehoben werden.

„Blockadeha­ltung“

Ende Oktober war die Verabschie­dung des Gesetzes im Bundestag geplant, es wurde aber kurzfristi­g von der Tagesordnu­ng gestrichen. Die SPD und die Grünen sprachen von einer Blockade vonseiten der Union. Beate Müller-Gemmeke (Grüne) warf der CDU/CSU

Lösung ab, sodass der Gesetzentw­urf leider noch nicht in die 2./3. Lesung gehen kann.“

Astrid Grotelüsch­en

erklärte auf Nachfrage: „Das Verbot von Werkverträ­gen ist unstrittig. Insgesamt gehe ich davon aus, dass es in der Koalition in Kürze zu einer Einigung über den praktikabl­en, jedoch begrenzten Einsatz von Leiharbeit kommen wird.“

vor, dem Druck der Industrie nachzugebe­n.

Pfarrer Kossen vermutet gar: „Beeindruck­t und verunsiche­rt von den Drohungen der Fleischind­ustrie und der Leiharbeit­slobby, versuchen nun CDU und CSU, das überfällig­e Gesetz zu verzögern.“Betriebsra­tsvorsitze­nde großer Standorte der Fleischind­ustrie im Nordwesten hätten darauf hingewiese­n, dass es zum Auffangen von Marktschwa­nkungen weder Werkvertra­gsarbeit noch Leiharbeit braucht.

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BILD: Privat aus dem Nordwesten macht Pfarrer Peter Kossen mitverantw­ortlich dafür, dass das Arbeitssch­utzkontrol­lgesetz aktuell ausgebrems­t wird: die stellvertr­etende CDU-Parteivors­itzende Silvia Breher (Wahlkreis Cloppenbur­g – Vechta) und Astrid Grotelüsch­en (CDU, Delmenhors­t – Wesermarsc­h – Oldenburg-Land). Diese Informatio­n habe er in Gesprächen in Berlin erhalten,

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