Nordwest-Zeitung

Max als Problemlös­er auf links

27-Jähriger am Abend gegen Spanien vor drittem Länderspie­l

- Von Arne Richter

Sevilla – Sein Vorname ist eine Verheißung. Philipp. Schon damit erinnert Philipp Max an die immer noch existieren­de Fixgröße für deutsche Außenverte­idiger seit dem Triumph von 2014 in Rio: Philipp Lahm. Der WM-Kapitän ist mittlerwei­le Ehrenspiel­führer und Chef-Botschafte­r für die Heim-Europameis­terschaft 2024. Die Probleme auf den defensiven Außenbahne­n der Fußball-Nationalma­nnschaft sind aber eine Konstante in der Ära von Joachim Löw. Auf mindestens einer Seite klemmte es für den Bundestrai­ner irgendwie immer. Doch jetzt kam Max auf links und zeigt, was auch auf die Schnelle möglich ist.

Einsatz gegen Spanien

„Er hat uns überzeugt in diesen beiden Spielen. Er hat viel Tempo nach vorne. Er ist ein gefährlich­er Außenverte­idiger. Ich bin mit ihm absolut zufrieden“, sagte Löw nach dem 3:1 gegen die Ukraine, dem zweiten Länderspie­l des Spätberufe­nen innerhalb von 72 Stunden. „Er hat diese Lücke, die wir jetzt hatten, mehr als zufriedens­tellend ausgefüllt“, sagte Löw über den 27Jährigen von der PSV Eindhoven.

Zum dritten Mal innerhalb einer Woche wird Max daher als linker Außenverte­idiger an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ ARD) in Spanien in der Anfangsfor­mation stehen, wie Löw verriet. „Er hat ein Hamgehen“, merprogram­m absolviert“, sagte der Bundestrai­ner. Deshalb werde er wohl auch nicht 90 Minuten spielen können.

Da der Leipziger Marcel Halstenber­g verletzt ist, Robin Gosens von Atalanta Bergamo angeschlag­en abreiste, Nico Schulz mit mehr Spielpraxi­s in Dortmund seine verlorene Form suchen soll und der Kölner Jonas Hector seine DFBKarrier­e beendet hat, setzt

Löw im Jahresends­purt voll auf Max.

Max 2018 kein Thema

2018, als Max beim FC Augsburg besonders als Torvorbere­iter glänzte, gab es einen Dämpfer. „Er hat in unseren Überlegung­en bisher keine Rolle gespielt“, sagte Löw damals. Das klingt jetzt ganz anders. „Davon kann man aus

antwortete der Bundestrai­ner auf die Frage, ob man Max im EM-Jahr 2021 beim DFB-Team wiedersehe­n werde.

Der Wechsel zur PSV als Teamkolleg­e von Mario Götze hat sich für ihn jedenfalls bezahlt gemacht. Und seinen Vater Martin, der es 2002 trotz Tore-Topquote in der Bundesliga unter Rudi Völler nur zu zehn Länderspie­lminuten brachte, hat er im DFB-Trikot schon übertrumpf­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany