Millionen für die Schulen
So will Niedersachsen Schüler und Lehrer vor Corona schützen
Hannover – Nach anhaltender Kritik am Corona-Schutz an den niedersächsischen Schulen will die Landesregierung 45 Millionen Euro für weitere Maßnahmen bereitstellen. Im Umfang von 25 Mio. Euro können die Schulen für ein halbes Jahr rund 5000 pädagogische Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis einstellen, erklärte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag. Mit 20 Mio. Euro können die Schulen Schutzausrüstungen wie FFP2-Masken, Plexiglasschutzwände und in besonderen Ausnahmefällen auch Luftfilteranlagen beschaffen.
Ein landesweiter Wechsel ins „Szenario B“, also den Wechselbetrieb von PräsenzUnterricht und Distanzlernen zu Hause, ist nach Ansicht des Ministers nicht erforderlich. „Unsere Schulen sind keine Orte der massiven Infektionsverbreitung“, betonte Tonne. 80 Prozent, und damit die überdeutliche Mehrheit der Schulen, böten aktuell den
eingeschränkten Regelbetrieb mit Unterricht für alle an.
Von dem 45-MillionenEuro-Paket erhalte jede der rund 3000 Schulen in Niedersachsen rund 15 000 Euro, rechnete die Landesvorsitzende der Gewerkschaft GEW, Laura Pooth, vor. Der Finanzbedarf sei weitaus größer. Sie appellierte an die rot-schwarze Regierung, deutlich mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Die Vorsitzende des Schulleitungsverbandes
Niedersachsen (SLVN), Andrea Kunkel, unterstützte diesen Appell. Die Stimmung an den Schulen sei „von Sorge und Angst gekennzeichnet“, betonte sie.
Auch aus Sicht des Landeselternrats (LER) reicht das zusätzliche Budget nicht aus. „Dort, wo Luftfilter notwendig sind, sollten sie eingesetzt werden“, sagte LER-Vorsitzende Cindy-Patricia Heine. Völlig außer Acht gelassen werde der
Aspekt der Betreuung für Kinder, die zu Hause lernen.
Vom „Tropfen auf dem heißen Stein“sprach Horst Audritz, Vorsitzender des Philologenverbandes Niedersachsen. Er forderte mehr Entscheidungsspielraum für die Schulleitungen. Tonnes Satz, Schulen spielten im Infektionsgeschehen keine Rolle, sei nicht aufrechtzuerhalten.
In einigen US-Bundesstaaten wie Georgia und Pennsylvania laufen die Stimmenzählungen noch. Doch die Zahlen lügen nicht: Joe Biden hat einen Sieg errungen, der auch durch Nachkontrollen oder Gerichtsklagen nicht mehr infrage gestellt werden wird. Allein am Freitag wurden neun Klagen von Präsident Donald Trump abgewiesen oder fallen gelassen.
Sprich: Das Argument Trumps, dass ein breit angelegter Betrug zu seinen Lasten stattgefunden habe, wird von Richtern mangels Beweisen nicht akzeptiert. Durch Analysen wird immer klarer, warum er diese Wahl verlor. Für die Niederlage gibt es im Wesentlichen vier Gründe. 1.
Das Corona-Krisenmanagement: Umfragen zufolge waren 67 Prozent der Wähler – also auch ein Teil von Amerikas Konservativen – mit der Pandemie-Politik von Donald Trump unzufrieden. Hinzu kamen die ökonomischen Auswirkungen der Krise. Obwohl sich Trump in der Endphase des Wahlkampfs bemüht hatte, China als alleinigen Schuldigen für die bisher rund 245 000 Toten in den USA und die neue Welle an Erkrankungen darzustellen, zeigte diese Taktik nicht den erwünschten Erfolg. 2.
Die Demografie in den USA: In Bundesstaaten wie Nevada und Arizona hatten die Demokraten eine masvor sive Wähler-Mobilisierungskampagne unter Minderheiten – vor allem den Latinos – gestartet. Das fiel dann auf fruchtbaren Boden. Hinzu kam ein weiteres Phänomen: Viele Bundesstaaten, die Gewinne
der Demokraten sahen, erlebten in den letzten Jahren einen Zuzug von Menschen aus dem liberalen Kalifornien. Die hohen Lebenshaltungskosten sowie Umweltkatastrophen wie immer heftigere Waldbrände treiben die Bürger
Kaliforniens in Richtung Osten, vor allem in den sonnigen Südgürtel der USA. Und wo immer sie sich niederlassen, geben sie weiter den Linken im Land ihre Stimme. Das führte unter anderem dazu, dass Arizona – seit Jahrzehnten fest in Republikaner-Hand – nun in die Hände Bidens fiel.
3. Die Stimmen der Frauen: 57 Prozent der Frauen wählten Joe Biden – und noch nie beteiligten sich so viele Frauen bei einer Präsidentschaftswahl wie in diesem Jahr. Vor allem weiße Frauen stimmten in höherer Zahl für Biden als für Hillary Clinton vier Jahren. Unter Afroamerikanern gaben sage und schreibe 91 Prozent der Frauen ihre Stimme dem Demokraten. Trump wurde grundsätzlich bei der weiblichen Wählerschaft zum Verhängnis, dass sogar eine Mehrheit weißer Frauen die „Black Lives Matter“-Bewegung unterstützt und glaubt, dass es im Land soziale und juristische Ungerechtigkeit gegenüber Minderheiten gibt. Trumps „Law and Order“-Kampagne und seine Zweifel an systematischem Rassismus in der Gesellschaft fanden deshalb nicht die erhoffte Resonanz. Und: Ein Teil der Frauen wurde durch die Kandidatur von Kamala Harris als Vizepräsidentin motiviert, für die Demokraten zu stimmen.
4. Die Arbeiterklasse: Vor vier Jahren siegte Trump in wichtigen Bundesstaaten des sogenannten „Rost-Gürtels“der USA, wo der Niedergang der produzierenden Industrie Zehntausende Arbeitsplätze gekostet hatte. Der Republikaner versprach der von weißen Arbeitern dominierten Wählerschaft einen schnellen Neubeginn. Doch dieser blieb in vielen Regionen aus – und in diesem Jahr konnte der Präsident lediglich Ohio gewinnen. Pennsylvania und Michigan fielen aus diesem Grund wieder an die Demokraten, die dort von der Enttäuschung der „blue collar“-Wähler profitieren.