Räumen, schieben, streuen und salzen
Straßenmeisterei Oldenburg startklar für kalte Monate – Durch Corona getrennte Belegschaft
Tweelbäke – Noch haben die Temperaturen nicht am Gefrierpunkt gekratzt. Und wenn es nach Christoph Alterbaum ginge, dem Leiter der Straßenmeisterei Oldenburg, dann dürfte das noch eine Weile so bleiben. Das liegt an Corona, denn vorbereitet ist die Meisterei (am Lehmplacken 11-15), die auch für viele Gemeinden des Landkreises Oldenburg zuständig ist, ziemlich gut.
6 Monate Bereitschaft
„Schon im Oktober beginnen wir, die Dienste zu planen“, beginnt Alterbaum zu berichten. Von November bis April seien die 30 Mitarbeiter dann in Bereitschaft. Jede Nacht machen zwei Mitarbeiter Kontrollfahrten. Die Entscheidung, ob ein Einsatz erforderlich ist, werde bis 3 Uhr in der Nacht getroffen. „Pünktlich zum Berufsverkehr am Morgen sollen die Straßen ja frei sein“, sagt Christoph Alterbaum mit einem Augenzwinkern. Aber auf ein bisschen Technik können sich die Mitarbeiter auch verlassen – sogenannte Glättemeldeanlagen informieren über die Wahrscheinlichkeit, dass es glatt wird. Teilweise gebe es auch Abstimmungen mit den benachbarten Meistereien, darunter Delmenhorst oder Wildeshausen.
Gefahr auf den Straßen
Sind die Mitarbeiter sich einig, dass gestreut werden sollte, ziehen die Fahrer – ausgebildete Straßenwärter – nach festgelegten Routen los. Alterbaum macht auf die Gefahr dieses Jobs aufmerksam: „Die Fahrzeuge sind mit etwa 40 Stundenkilometern unterwegs, werden immer wieder auch überholt – inmitten von Dunkelheit, schlechter Sicht und im Zweifel auch Schnee und Eis.“Er sei jedes Mal erleichtert, wenn die Mitarbeiter heile zurückkämen.
Hier werden die Streufahrzeuge befüllt (von links): Peter Meisner und Christoph Alterbaum
Zwischen 10 und 15 Gramm Salz verteilt ein Fahrzeug pro Quadratmeter: 70 Prozent davon in fester Form, 30 Prozent als Sole. „So setzt die Tauwirkung schneller ein, das Salz kann nicht vom Wind weggeweht
werden“, erklärt der technische Mitarbeiter Peter Meisner. Er fügt hinzu: „Ein Fahrzeug verteilt pro Einsatz vier Tonnen Salz.“
Ist davon denn genug da? Christoph Alterbaum schiebt
Bereit für den nächtlichen Einsatz: Mitarbeiter der Straßenmeisterei Werner Müller
die großen Tore der Salzhalle auf und muss lachen: „Sieht so aus, oder? Das sind knapp 1000 Tonnen Salz.“Alle Streuer und Schneepflüge seien einsatzbereit.
Und Corona? Christoph Alterbaum
ist etwas besorgt, auch wenn er Vorbereitungen getroffen hat: Die Belegschaft wurde in Gruppen aufgeteilt, die Beschäftigten kommen wenig miteinander in Kontakt, Arbeitsprozesse wurden angepasst. „Bisher hatten wir keine Infektion. Hoffen wir, dass es so bleibt.“
Der Leiter der Straßenmeisterei Oldenburg bittet um Verständnis, falls es bei steigenden Infektionszahlen doch mal zu Personalausfall kommen sollte und sich die Räumung etwas verzögert. Aber er beruhigt: „Die Bürger können sich auf uns verlassen.“