So viel Kurzarbeit gab es im Frühling in der Region
Arbeitsagenturen legen erste detaillierte Zahlen für das Oldenburger Land vor
Oldenburg/Vechta – Die Corona-Pandemie hat im Frühling bundesweit für einen Rekord in Sachen Kurzarbeit gesorgt. Nun liegen auch für das Oldenburger Land erste detaillierte Zahlen vor – und zwar nicht nur wie viel Kurzarbeit von den Betrieben angezeigt wurde, sondern wie viele Beschäftigte tatsächlich in Kurzarbeit waren und in welchem Umfang. „Wir haben jetzt erste handfeste Daten, die das Geschehen im April abbilden“, sagt Dr. Thorsten Müller, Chef der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven. „Das ist der Monat, in dem Kurzarbeit am stärksten genutzt wurde.“
Beschäftigte in 7491 Betrieben haben im April im Oldenburger Land Kurzarbeit gemacht. Im Agenturbezirk Oldenburg-Wilhelmshaven waren es 41 589 in 5349 Betrieben und im Bezirk Vechta, der das Oldenburger Münsterland
umfasst, 19 468 in 2142 Betrieben. Damit haben nach Angaben einer Sprecherin der Arbeitsagentur OldenburgWilhelmshaven weniger als die Hälfte der Beschäftigten, für die im April Kurzarbeit angezeigt wurde, am Ende auch tatsächlich kurzgearbeitet.
Prozent aller Beschäftigten waren im April im Agenturbezirk Oldenburg-Wilhelmshaven in Kurzarbeit. Im Agenturbezirk Vechta betrug der Anteil 13,7 Prozent. Das Oldenburger Land liegt damit deutlich unter den Werten für Niedersachsen (17,8 Prozent) und Deutschland insgesamt (17,9 Prozent). Ein Grund dürfte sein, dass das von Kurzarbeit besonders stark betroffene verarbeitende Gewerbe, insbesondere die Autoindustrie, in der Region nicht so eine starke Rolle spielt wie andernorts. Landesweit den höchsten Anteil an Beschäftigten in Kurzarbeit wies im April die Stadt Emden mit 40,7 Prozent auf.
Prozent aller Beschäftigten waren im Ammerland im April in Kurzarbeit – der höchste Anteil unter den Kreisen und kreisfreien Städten im Oldenburger Land. Den höchsten durchschnittlichen Arbeitsausfall gab es mit 56 Prozent im Kreis Friesland. Als Grund verweist die Arbeitsagentur darauf, dass das Gastgewerbe in beiden Landkreisen vergleichsweise stark vertreten ist. Den niedrigsten Prozentsatz an Kurzarbeitern verzeichneten im Oldenburger Land die Landkreise Cloppenburg (12,3 Prozent) und Oldenburg (13,5).
Beschäftigte in 6414 Betrieben waren nach ersten Hochrechnungen im Mai im gesamten Oldenburger Land in Kurzarbeit. Im Juni waren es demnach 46 977 Beschäftigte in 4850 Betrieben. Den Hochrechnungen zufolge sind die Zahlen also nach dem Rekordmonat April rückläufig.