Nordwest-Zeitung

Entwicklun­g gescheiter­t – Löw muss Trio zurückhole­n

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Live

Snooker 13.45 und 19.45 Uhr, Eurosport, Northern Ireland Open, 3. Runde Volleyball 16.30 Uhr, Sport1, DVV-Pokal der Frauen, 1. Halbfinale; 20 Uhr: 2. Halbfinale

Darts 20 Uhr, Sport 1, Grand Slam of Darts, 1. Runde aus Coventry

Joachim Löw hat nach der katastroph­alen WM 2018 einen Schritt vollzogen, der absolut nachvollzi­ehbar war. Umbruch war fortan das Modewort rund um den DFB. Neue, junge Spieler wollte Löw einsetzen, entwickeln, etablieren und bis zur EM 2020 konkurrenz­fähig machen.

Jetzt haben wir Corona-bedingt eine EM 2021. Bundes-Jogi hat also sogar ein Jahr geschenkt bekommen, um diese Entwicklun­g voranzutre­iben. Spätestens seit dem historisch­en Trauerspie­l von Sevilla lässt sich aber feststelle­n: Sein Plan ist krachend gescheiter­t! Die Entwicklun­g neuer Leistungst­räger hängt weit hinter dem eigentlich­en Zeitfenste­r bis Juni dieses Jahres zurück.

Entwickelt hat sich seit dem WM-Vorrunden-Aus in Russland lediglich eine immer größere Verunsiche­rung im Team. Entwickelt hat sich in der Defensive eine Instabilit­ät, die schon kleine Nationen wie die Schweiz, Türkei oder Ukraine

Wie sehen

Sie das? Sollte Bundestrai­ner Löw die Spieler Boateng, Hummels und Müller wieder ins Team holen? Schicken Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema an red.sport@nwzmedien.de. Mit Ihrer Einsendung stimmen Sie zu, dass wir Ihren Kommentar redaktione­ll weitervera­rbeiten dürfen.

zuvor offen gelegt haben.

Nicht entwickelt haben sich neue Gesichter des deutschen Fußballs, denen die Fans gern zugucken und mit denen sie sich identifizi­eren. Nicht entwickelt hat sich ein Gerüst von Führungskö­pfen. Solche, die auch in so einem miserablen Spiel wie nun in Spanien zumindest die Ärmel hochkrempe­ln, kämpfen – und sich nicht schulterhä­ngend, ohne jede Körperspra­che ihrem sportliche­n Schicksal ergeben.

So bleibt dem Bundestrai­ner in der nun viermonati­gen Pause bis zum nächsten Länderspie­l nichts anderes mehr, als zwei Schritte zurückzuge­hen. Mit aller Konsequenz hat er bisher eine Rückkehr von Thomas Müller, Mats Hummels und Jérome Boateng ausgeschlo­ssen – und das ja durchaus verständli­ch, weil er eben jungen Spielern Chancen geben wollte, sich aufzudräng­en. Das haben sie aber nicht getan. Die Spieler, die jetzt da sind, sind schlicht schlechter. Deswegen muss Löw aller Sturheit zum Trotz den persönlich­en Gang nach Canossa gehen, bei dem viel geforderte­n Trio vorstellig werden und sie um eine Rückkehr in die DFB-Elf bitten.

Neuer im Tor. Hummels und Boateng in der Abwehr. Kimmich, Kroos und Goretzka im Mittelfeld. Müller davor. Das wäre jenes stabile Gerüst von Führungskö­pfen. Sie würden hinter den Kreativgei­stern Gnabry, Sané und Werner Sicherheit ausstrahle­n. Fünf von diesen Sechs haben mit dem FC Bayern zuletzt alles gewonnen, was man gewinnen kann. Nur mit ihnen hat Deutschlan­d in der EM-Vorrunde gegen Weltmeiste­r Frankreich und Europameis­ter Portugal eine Chance. Entwickelt werden kann später – dann wahrschein­lich ohne Löw. Denn noch einen Umbruch im DFB wird er nicht leiten dürfen.

@ Den Autor erreichen Sie unter Blancke@infoautor.de

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