Die EWE geht – die Energie soll bleiben
Das sagen zwei Ex-Trainer des Nachwuchsprojekts und Vorzeigeangreifer Pascal Steinwender
Oldenburg – Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Dienstag durch die vielen Chatgruppen in der Oldenburger Fußballszene die bittere Nachricht, dass die EWE dem JFV Nordwest zum Saisonende den Geldhahn zudreht. Beim vor sieben Jahren vom Energieversorger und den Öffentlichen Versicherungen mit VfB und VfL initiierten Nachwuchsprojekt entsteht damit 2021 ein
Loch im hohen fünfstelligen Bereich. „Wir hoffen, dass sich andere Firmen angesprochen fühlen, den JFV zu unterstützen“, sagt Vorstand Rainer Bartels, weiß aber genau, dass die Sponsorensuche in der Corona-Krise nicht einfach ist.
breiten kann. „Bis 2013 war es in Oldenburg ja so, dass sich der VfB und der VfL im Jugendbereich gegenseitig das Wasser abgegraben haben“, sagt der 50-Jährige, der nach dem U-19-Aufstieg zu Männer-Regionalligist Rehden gewechselt war, später den VfB trainierte und nun BezirksligaCoach
in Obenstrohe ist.
■ Die Strahlkraft
Durch das Bündeln der Kräfte wurde die Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus vergrößert. Nicht nur die Talente, die aus der ganzen Region zum JFV kommen und danach je nach Leistungsstand ihre Karriere im Männersektor fortsetzen, profitieren von der leistungsorientierten Arbeit. „Die Zeit beim JFV war auch für uns Trainer sehr wichtig und lehrreich“, sagt Lasse Otremba, der 2016 die U 19 von Ehlers übernahm, nachdem er zwei Jahre die U 15 und ein Jahr die U17 betreut hatte. „Wir Jugendtrainer waren von dem Projekt von Anfang an begeistert. Mit dem JFV haben VfB und VfL zusammen mit den Sponsoren gute Rahmenbedingungen für den Jugendfußball in Oldenburg geschaffen“, sagt der 30-Jährige, der zuvor im VfB-Jugendleistungszentrum tätig war und seit diesem Sommer die Oberliga-Männer des VfL trainiert.
■ Die Schlitzohren
Wie Otremba hält auch Ehlers weiter Kontakt zu seinen ehemaligen JFVSpielern. „In den Mannschaften waren damals viele feine Kerle, aber auch einige Schlitzohren. Da schaut man schon auf den Werdegang“, erzählt der 50-Jährige: „Noch am Montagabend habe ich mit Pascal Steinwender telefoniert und ihm zu seinem ersten Tor in der 3. Liga gratuliert.“Der Angreifer, der von 2013 bis 2015 in der U 19 des JFV spielte und sich danach über VfL und VfB für höhere Aufgaben empfohlen hat, wechselte in diesem Sommer zu Zweitligist SC Paderborn und wurde an den VfB Lübeck verliehen. Für den traf er jetzt erstmals beim 2:1Sieg in Verl.
■ Die Teamchemie
Seine zwei Jahre beim JFV hat der zuvor beim VfB großgewordene Steinwender in guter Erinnerung. „Im ersten Jahr hatten wir schon noch eine VfBund eine VfLClique, im zweiten Jahr wurde die Teamchemie aber viel besser“, erzählt der Angreifer. „Der Zusammenschluss der Vereine kam für uns Spieler damals schon sehr überraschend. Sportlich gesehen war es aber eine sehr gute Entscheidung“, ergänzt der 24-Jährige und hofft, dass die positive Energie trotz des EWE-Abgangs erhalten bleibt.
Im ersten Jahr hatten wir schon noch eine VfB- und eine VfL-Clique.
Pascal Steinwender JFV-Stürmer von 2013 - 2015