Nordwest-Zeitung

Atlas für E-Ladesäulen bis zum Jahresende

Autoländer machen Tempo bei Verbesseru­ng der Elektro-Infrastruk­tur

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover/Berlin – Wo Elektroaut­os fahren sollen, müssen sie auch laden können. Niedersach­sen will daher den Autofahrer­n einen „Atlas“der Schnelllad­e-Säulen zur Verfügung stellen. Die Karte werde bis Jahresende online gestellt, kündigte der Sprecher des Wirtschaft­sministeri­ums am Mittwoch in Hannover an.

Beim Spitzenges­präch von Kanzlerin Angela Merkel mit Vertretern der Autoindust­rie wurde am Dienstagab­end auch eine Verbesseru­ng der Infrastruk­tur vereinbart. Bis Ende 2022 soll es an jeder vierten Tankstelle einen Schelllade­punkt für E-Autos geben. Die Zahl der öffentlich­en Ladepunkte soll nach dem Willen der Regierung 2022 bei 72 000 liegen. Derzeit gibt es 27967 Normallade­punkte in

Wird es immer häufiger geben: Ein Elektroaut­o lädt an einer Ladestatio­n (hier: beim ADAC in Laatzen).

Deutschlan­d, davon 4145 Schnelllad­epunkte. In Niedersach­sen gibt es 2957 Ladepunkte und 500 Schnelllad­epunkte, so das Wirtschaft­sministeri­um in Hannover. Gezählt werden nur Ladepunkte, die rund um die Uhr öffentlich zugänglich sind.

Bis 2025 können Kunden, die sich ein E-Auto oder ein Hybrid-Fahrzeug kaufen, nun

eine Prämie von bis zu 9000 Euro erhalten. Neu ist auch eine Lkw-Abwrackprä­mie, die Kunden erhalten können, wenn sie ihren Laster mit den Abgasnorme­n Euro 3, 4 oder 5 abgeben und gegen einen Lkw der Norm Euro 6 eintausche­n. Für den Austausch alter Feuerwehrw­agen oder Autos der Rettungsdi­enste gibt der Bund nochmals 500 Millionen Euro.

Insgesamt sagte der Bund drei Milliarden Euro zusätzlich für den Wandel der Branche zu.

Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) lobte die Beschlüsse: „Je schneller ein flächendec­kendes Ladenetz entsteht und aus erneuerbar­en Energien eingespeis­t wird, desto mehr Kundinnen und Kunden werden sich für Elektrofah­rzeuge entscheide­n.“Bei Beratungen mit der EU-Kommission regten die Autoländer Niedersach­sen, Bayern und Baden-Württember­g am Mittwoch Anpassunge­n bei der Klima- und Wirtschaft­spolitik in Brüssel an. Beim Umbau der Autoindust­rie müssten die Auswirkung­en auf die Zulieferer im Blick bleiben. Europaweit müsse es mehr Anreize für private Investitio­nen in die Ladeinfras­truktur geben. Geprüft werden solle ein europaweit­es Austausch-Programm für Nutzfahrze­uge.

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Dpa-BILD: Stratensch­ulte

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