Atlas für E-Ladesäulen bis zum Jahresende
Autoländer machen Tempo bei Verbesserung der Elektro-Infrastruktur
Hannover/Berlin – Wo Elektroautos fahren sollen, müssen sie auch laden können. Niedersachsen will daher den Autofahrern einen „Atlas“der Schnelllade-Säulen zur Verfügung stellen. Die Karte werde bis Jahresende online gestellt, kündigte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch in Hannover an.
Beim Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel mit Vertretern der Autoindustrie wurde am Dienstagabend auch eine Verbesserung der Infrastruktur vereinbart. Bis Ende 2022 soll es an jeder vierten Tankstelle einen Schellladepunkt für E-Autos geben. Die Zahl der öffentlichen Ladepunkte soll nach dem Willen der Regierung 2022 bei 72 000 liegen. Derzeit gibt es 27967 Normalladepunkte in
Wird es immer häufiger geben: Ein Elektroauto lädt an einer Ladestation (hier: beim ADAC in Laatzen).
Deutschland, davon 4145 Schnellladepunkte. In Niedersachsen gibt es 2957 Ladepunkte und 500 Schnellladepunkte, so das Wirtschaftsministerium in Hannover. Gezählt werden nur Ladepunkte, die rund um die Uhr öffentlich zugänglich sind.
Bis 2025 können Kunden, die sich ein E-Auto oder ein Hybrid-Fahrzeug kaufen, nun
eine Prämie von bis zu 9000 Euro erhalten. Neu ist auch eine Lkw-Abwrackprämie, die Kunden erhalten können, wenn sie ihren Laster mit den Abgasnormen Euro 3, 4 oder 5 abgeben und gegen einen Lkw der Norm Euro 6 eintauschen. Für den Austausch alter Feuerwehrwagen oder Autos der Rettungsdienste gibt der Bund nochmals 500 Millionen Euro.
Insgesamt sagte der Bund drei Milliarden Euro zusätzlich für den Wandel der Branche zu.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) lobte die Beschlüsse: „Je schneller ein flächendeckendes Ladenetz entsteht und aus erneuerbaren Energien eingespeist wird, desto mehr Kundinnen und Kunden werden sich für Elektrofahrzeuge entscheiden.“Bei Beratungen mit der EU-Kommission regten die Autoländer Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg am Mittwoch Anpassungen bei der Klima- und Wirtschaftspolitik in Brüssel an. Beim Umbau der Autoindustrie müssten die Auswirkungen auf die Zulieferer im Blick bleiben. Europaweit müsse es mehr Anreize für private Investitionen in die Ladeinfrastruktur geben. Geprüft werden solle ein europaweites Austausch-Programm für Nutzfahrzeuge.