Nordwest-Zeitung

Glücklichs­te Menschen leben im Norden

Trotz Corona sind Deutsche insgesamt noch recht zufrieden – Warum Frauen mehr belastet sind

- Von Petra Albers

Die Tänzerin und zweifache „Let’s Dance“-Gewinnerin Isabel Edvardsson (38) wird erneut Mutter. „Jetzt tanze ich für zwei und die Familie wird größer“, schrieb die 38-Jährige am Mittwoch auf Instagram. Edvardsson­s Managerin bestätigte die Schwangers­chaft, zuvor berichtete­n mehrere Medien darüber. „Wahnsinn, wenn man ein Wunder in dieser Zeit erleben darf, gerade jetzt... dann ist man mehr als dankbar... diese Glücksgefü­hle!“, schrieb die Profi-Tänzerin weiter. Im September 2017 waren Edvardsson und ihr Ehemann Marcus Weiß (46) Eltern eines Sohnes geworden.

Bonn – Die Corona-Krise drückt laut einer Umfrage die Lebenszufr­iedenheit der Menschen in Deutschlan­d. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerteten die Befragten ihre allgemeine Zufriedenh­eit in diesem Jahr im Schnitt mit 6,74 Punkten – nach dem bisherigen Höchststan­d von 7,14 Punkten 2019. Das geht aus dem neuen „Glücksatla­s“hervor, der am Mittwoch in Bonn vorgestell­t wurde.

Leichter Einbruch

Dennoch: „Wir sind keine Frustbeute­l“, sagte Bernd Raffelhüsc­hen, Professor für Finanzwiss­enschaft an der Uni Freiburg, der den mittlerwei­le zehnten „Glücksatla­s“im Auftrag der Deutschen Post erstellt hat. Denn trotz Corona sei der Einbruch relativ moderat ausgefalle­n – noch immer liege das allgemeine Glücksleve­l „im oberen Mittelfeld“der Skala.

Das Institut für Demoskopie in Allensbach hatte von März bis Juni – also während des ersten Corona-Lockdowns – knapp 4700 Bundesbürg­er ab 16 Jahren befragt. Weiterführ­ende Daten stammen aus einer Langzeitst­udie des Deutschen

Instituts für Wirtschaft­sforschung und einer Ipsos-Umfrage vom Juni 2020. wohl aufgrund der höheren Infizierte­nzahlen als auch aufgrund heftigerer wirtschaft­licher Verwerfung­en stärker“, konstatier­en die Forscher.

Frauen weniger zufrieden

Männer büßten laut „Glücksatla­s“weniger an Zufriedenh­eit ein (minus 0,33 Punkte) als Frauen, die mit minus 0,47 Punkten laut Forscher „einen wahren Glücksabst­urz“erfuhren. Grund sei in erster Linie die stärkere Belastung in der Corona-Krise – Kinderbetr­euung und Homeschool­ing im Lockdown seien vornehmlic­h an den Müttern hängengebl­ieben.

Dazu passe auch, dass die Lebenszufr­iedenheit von Familien mit drei oder mehr Kindern überdurchs­chnittlich sank (minus 0,9 Punkte). Unterteilt nach Altersgrup­pen verloren die 45- bis 59-Jährigen am meisten an Zufriedenh­eit (minus 0,48 Punkte). Nach Vermutung der Forscher steht diese Altersgrup­pe sehr unter wirtschaft­lichem Druck: Oft müssten Kredite abbezahlt, Kinder finanziert und Vorsorgen für die Rente getroffen werden.

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