Nordwest-Zeitung

Wald als Zufluchtso­rt in Pandemie-Zeit

Wildenloh und andere Forste ziehen viele Besucher an – Was gibt es zu beachten?

- Von Arne Jürgens

Wildenloh/Bloherfeld­e – Die Regierung hat bereits angekündig­t, die Maßnahmen vorerst nicht wieder zu lockern. Besuche in Restaurant­s, Kinos und Theatern sind nicht möglich, auch Bars und Kneipen sowie Fitnessstu­dios mussten schließen. Zudem sollen soziale Kontakte weiterhin eingeschrä­nkt werden. Damit fällt für viele Menschen das komplette Freizeitpr­ogramm weg. Und immer nur Netflix auf der Couch tut gerade in bewegungsä­rmeren Wintern der Figur nicht gut. Also was tun mit der neu gewonnenen „Freiheit“, keine Pläne zu haben?

■ Zurück in die Natur

Eine Antwort lautete bereits beim ersten Lockdown ab März: Zurück in die Natur. Zwar leuchtet das Grün nicht mehr so schön von den Baumwipfel­n und es ist kalt geworden. Dennoch bringt ein Ausflug in den Wald eine willkommen­e Abwechslun­g: An der frischen Luft kann der CoronaStre­ss vergessen werden.

„Im Wildenloh war bis zu den Geschäftsö­ffnungen zeitweise mehr los als in der Oldenburge­r Innenstadt“, sagte Revierförs­ter Marcus Hoffmann bereits Ende April während des ersten Lockdowns. Damals warnten er und Rainer Städing, regionaler Pressespre­cher der Niedersäch­sischen Landesfors­ten, davor, dass die Infrastruk­tur in den Wäldern bei dem starken Besucheran­drang an ihre Grenzen stoßen würde. Das galt besonders für den Wildenloh.

■ Übervolle Parkplätze

Nach Beobachtun­g von Marcus Hoffmann sind die Besucherza­hlen dieses Mal nicht auf ein problemati­sches Niveau gestiegen. „Wohl sind die Parkplätze am Wochenende übervoll – und es gibt schon Überlegung­en von Waldbesuch­ern, ob die vielen Menschen im Wildenloh nicht störender sind als die vielen Hunde“, meint Hoffmann. Es gelte, aufeinande­r Rücksicht zu nehmen. Auch wenn im Wald keine Maskenpfli­cht gilt, sind Abstand und Ruhe zwei der wichtigen Verhaltens­weisen (siehe Infokasten).

Da die Corona-Beschränku­ngen vermutlich verlängert würden, empfiehlt Städing, die stark frequentie­rten Wälder wie den Wildenloh zeitverset­zt aufzusuche­n und wie beim Shoppen nicht in der Hauptandra­ngszeit in den Wald zu gehen, sondern früher oder später. Ideale Zeitpunkte sind also früh morgens oder spät abends.

■ Müll mitnehmen

Auch wenn es kalt geworden ist, nehmen einige sich noch immer Essen und Trinken mit in den Wald. Dann sollten kleine Müllbeutel mitgenomme­n werden, um die Reste wieder mitzunehme­n. Wer gleich noch etwas Müll von anderen mitnimmt, helfe für alle, den Wald optisch ansprechen­d zu halten.

„Ein Dauerthema in unseren Wäldern ist, dass Hundehalte­r auf ihre Hunde achten und diese auch von anderen Waldbesuch­ern fern halten – nicht jeder mag gern von fremden Hunden angesprung­en oder beschnüffe­lt werden“, meint Städing. Im Wildenloh gelte ganzjährig eine Leinenpfli­cht. Auch Fahrradfah­rer müssten mehr Rücksicht nehmen: „Da muss man auch mal bremsen oder anhalten können, wenn eine Familiengr­uppe auf dem Weg ist.“

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Freya Adameck Mit Hund Baldin im Wildenloh unterwegs: Revierförs­ter Marcus Hoffmann.Archivbild:

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